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Organisation einer Federsammlung (Methode A. Haase)

In der Gefiederkunde exisiteren keine Vorgaben wie eine Sammlung anzulegen oder zu organisieren ist. Jeder entwickelt über die Jahre seine ganz eigene Methode und verbessert diese für sich ständig. An dieser Stelle möchte ich erklären, zu welchen Schlüssen ich gekommen bin und welche Methode für mich am besten funktioniert.

Erstellung von Federbildern

Eine Methode, welche die Federn eines Vogels geordnet und recht übersichtlich präsentieren lässt, ist das Aufkleben auf Papier. Als Unterlage habe ich zu Anfang einfaches weißes Kopierpapier verwendet, später schwarzes Scherenschnittpapier. Mitlerweile bin ich bei steingrauem Fotokarton gelandet. Dies bietet mir bei den meisten Federn den besten Kontrast. Färbiges Papier gefällt mir für diesen Zweck nicht, da die teilweise transparenten Federn durch diesen Untergrund selbst auch farbig erscheinen. Der Karton bestitz eine Stärke von 300g/m². Dies verhindert eine Verformung durch Flüssigkleber und bietet auch eine hohe Stabilität für die empfindlichen Federn. Ich benutze das Tonpapier der Firma Folia in der Farbe Steingrau.


Beispiel für einen einseitigen Beleg auf steingrauem A4-Fotokarton

Beispiel für einen zweiseitigen Beleg

Als Kleber benutze ich den Flüssigkleber Duosan Rapid, einer der bekanntesten Universalkleber der ehemaligen DDR. Heute wird dieser Kleber von der Firma Uhu mit einer leicht veränderten Rezeptur hergestellt. Er basiert auf dem Lösungsmittel Aceton und kann deswegen auch mit diesem wieder entfernt werden. Der Kleber bietet einen guten Kompromiss zwischen Festigkeit und Flexibilität, sodass er die Federn fest genug hält, jedoch nicht abbricht. Der Kleber ist bei mir in einem größeren E-Center erhältlich.

Größere Vögel passen mit ihren Federmaßen nicht mehr auf Standard DIN A4 Kartons. Für diese verwende ich Karton in der Größe 70x50cm, ebenfalls der Firma Folia in der Farbe steingrau. Ich verfahre dabei grob nach der Methode: Wenn die Handschwingen des Vogels länger als die kürzere Seite des A4 Kartons (ca. 21cm) ist oder die Steuerfedern länger als die lange Seite des Kartons, wird der Vogel auf einen großen Karton gebracht. Kartonmaße in Zwischengrößen wie A3 verwende ich nicht, da dies lediglich den Lageraufwand erhöht, wenn mehr verschiedene Formate sicher verwahrt werden müssen. Für größere Federn mit stärkeren Spulen verwende ich aus Zeit- und Kostengründen Heißkleber statt Duosan. Mit diesem lässt sich nicht ganz so penibel arbeiten, es reicht jedoch für große Federn, da es hier nicht auf einen Millimeter ankommt. Ich habe gute Erfahrungen mit einer Heißklebepistole von Patex gemacht.

Die Federn werden, soweit die Anatomie des Vogels und auch die Qualität des Fundes es erlauben, nach dem selben Prinzip auf dem Karton angeordnet. Die Hand- und Armschwingen werden nicht überlappend möglichst gerade nebeneinander angeordnet. Zuvor wurden sie, falls nötig, gewaschen und in Form gebracht (siehe dazu auch den Artikel "Waschen und Richten von Federn"). Die Steuerfedern sind 90° gedreht unter den Armschwingen angeordnet. Über dem Großgefieder befinden sich dann die Oberflügeldecken, Unterflügeldecken, Schwanzdecken und auch Konturfedern. Nicht alle auf dieser Webseite gezeigten Federn folgen diesem "Standard", da sie alle aus verschiedenen Zeiträumen stammen und ich erst nach und nach die für mich beste Methode gefunden habe. Bei Vögeln, wo nicht alle Federn separat nebeneinander passen, benutze ich entweder mehrere Kartons oder überlappe die Armschwingen nach der ersten. So steht die A1 trotz Überlappung der restlichen immer representativ allein und kann vollständig betrachtet werden.

In den meisten Fällen reicht es vollkommen die Federn einer Körperhälfte des Vogels zu zeigen, da der Gefiederaufbau meist recht symmetrisch ist. Eine Sonderform stellen aufwendigere Federbilder dar, auf denen beide Körperhälften abgebildet sind. Hier werden die Federn der zweiten Körperhälfte genutzt, um die Federn überlappend wie am Flügel darzustellen. So werden Muster und Details besser sichtbar, welche sich aus einzelnen Federn zusammensetzen und am Flügel ein Gesamtbild ergeben.


Mit verschiedenen Utensilien werden die Federn in ihrer Position gehalten bis der Kleber getrocknet ist.

Stark gebogene Federn wie z.B. von Hühnervögeln werden nicht plattgedrückt und unter Spannung aufgeklebt, sondern durch entsprechende Utensilien so fixiert, dass die Federn von oben möglichst gut zu sehen sind.

Organisation, Schutz und Aufbewahrung

Für den Teil der Federsammlung, welche auf A4-Kartons geklebt wurde, besitze ich Aktenordner mit vier Ringen, wegen der besseren Stabilität. Die Federbilder selbst sind in glasklaren Prospekthüllen einsortiert. Die Ordner sind nach der Systematik der Vögel organisiert. Innerhalb der Ordner wird mit Trennstreifen diese Unterteilung weitergeführt, teilweise bis auf Gattungsniveau, je nach Beleganzahl des Taxons. Bisher hatte ich in dieser Form der Lagerung noch keine schlechten Erfahrungen was Schädlinge angeht.

Größere Belege mit den Maßen 70x50cm schütze ich mit Flachbeuteln der Firma Sprintis. Diese verklebe ich am offenen Ende mit transparentem Paketband, sodass diese luftdicht versiegelt sind. Zukünftig, werde ich jedoch auf Flachbeutel in der Größe 70x60cm umsteigen, da die Beutel in der Größe 70x50cm durch Abweichungen teilweise einige cm zu kurz waren und der Klebestreifen schon Federn überklebt.
Die versiegelten Federbilder lagern grob nach Systematik sortiert in einem breiten Schrank. Hier bietet sich beispielsweise ein Planschrank an, da dieser sehr breite und tiefe, jedoch Flache Schubladen bietet.

Einzelne große Mauserfedern lagere ich in Druckverschlussbeuteln verschiedener Größe. Wie bei den Federbildern in 70x50cm ist hier die luftdichte Lagerung zwingend erforderlich, da sie sonst früher oder später von Schädlingen zerfressen werden.

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