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Waschen und Richten von Federn

Es ist nicht immer der Fall, dass man Federn oder auf Vögel in einwandfreiem Zustand findet. Oft sind sie durch Witterung, die Lebensumstände des Vogels, die Todesursache oder auch den Transport verunreinigt oder verbogen. Mit verschiedenen Methoden kann man diese Makel mehr oder weniger gut beseitigen, sodass die Federn voll auswertbar sind und auch ästhetischen Ansprüchen genügen.

Waschen von Federn

Durch das behutsame Waschen von Federmaterial kann in manchen Fällen das Belegmaterial deutlich besser präsentiert und ausgewertet werden. Eine weiße Feder kann durch Verunreinigungen gelb wirken und wird daraufhin möglicherweise auch falsch bestimmt oder beschrieben. Für verschiedene Verunreinigungen gibt es verschiedene Lösungsmittel, wie sie auch für Kleidung verwendet wird. DIe Schnittmenge ist relativ groß, sodass man mit der Aufschrift einiger Haushalts- und Wäschereiniger einen möglichen Einsatz für die Reinigung von Federn erkennen kann. Bei allen Methoden, bei denen die Feder oder auch der gesamte Flügel gewaschen wird, ist ein anschließendes Föhnen mit nicht zu heißer Luft meist unabdingbar. Bei einem langsamen Trocknen bei Zimmertemperatur trocknet die Feder meist in einem verformten Zustand.

Erde, Schlamm und Staub

Dies sind die Verschmutzungen welche sich am einfachsten Entfernen lassen. Oft reicht hier bereits lauwarmes Wasser, da Erde einfach wasserlöslich ist. Man kann die Federn auch einweichen, falls die Verschmutzung stärker ist.

Vogelkot

Oft findet sich dies bei Jungvögeln, Vögeln aus Gefangenschaft oder auch bei Mauserfedern unter Nist- oder Schlafplätzen. Die Federn sollten in laufwarmen Wasser mit Spülmittel eingeweicht werden. Je nach Verschmutzung kann das Einweichen schon einige Stunden dauern. Die Federn können auch beschwert werden, damit sie nicht an der Wasseroberfläche treiben. Danach mit klarem Wasser ausspülen und grobe Verschmutzung mit den Fingern aus der Feder streichen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann auch Zitronensaft zum Einsatz kommen.

Algenflecken
Bei Federn oder Vögeln, welche in Teichen gefunden wurden finden sich oft hartnäckige grüne Verfärbungen, vorallem wenn diese schon längere Zeit im Wasser liegen. Die Hausfrauenmittel sind an dieser Stelle die selben wie bei Grasflecken um das Chlorophyll zu entfernen. Zitronensaft, unter Umständen auch flüssige Gallseife aus der Drogerie. Diese Methoden wurden jedoch bisher noch nicht bei Federn erprobt.

Blutflecken

Hämoglobinverunreinigungen, wie sie sehr oft bei Todfunden auf Straßen auftreten sind relativ hartnäckige Verschmutzungen und verleiten Sammler oft diesen Beleg zu verwerfen. Wenn die Federn jedoch nicht mechanisch beschäfigt wurden, kann durch Sorgfalt und etwas Zeit ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Klares Wasser reicht bei Blutflecken nicht aus, da das geronnene Blut durch seine Denaturierung nicht mehr wasserlöslich ist. Hitzeeinwirkung durch warmes Wasser oder Dampf sollte vermieden werden, um nicht noch weitere im Blut enthaltenen Eiweiße zu stocken. Im Handel gibt es Spezialreiniger auf Enzymbasis wie z.B. von "Dr. Beckmann". Diese spalten die Eiweiße auf und lassen sie so von der Federstruktur "abfallen". Bei der Anwendung solcher Reiniger sollten die beiliegenden Anwendungshinweise befolgt werden. Auch Geschirrspülmittel, welche eine fett- und eiweißlösende Formel besitzen können verwendet werden. Bei diesen muss die Feder jedoch meist sehr lange einweichen.

Verölte Federn

EIne noch nicht selbst erprobte Methode zur Reinigung von Federn stellt das "Waschen" mit Benzin dar um Ölverschmutzungen zu beseitigen. Küstenfunde oder gerade Todfund aufgrund von Ölverschmutzung können so gereinigt werden. Dabei werden die Federn in Haushaltsbenzin getränkt und nach einigen Sekunden mit einem trockenen Tuch (oder Zellstoff) abgewischt. Diesen Vorgang kann man wiederholen bis die Federn sauber sind. (siehe dazu Busching 2004: Beitr. Gefiederk. Morphol. Vögel, Heft 10, 2004. S. 89, Heinze: Waschen, Föhnen, Legen - aus der Trickkiste der Federreinigung)

Glätten der Federn mit Dampf

Die Glättende Wirkung von Dampf, wie sie auch beim Glätten von Kleidung oder Haaren verwendet wird, findet auch bei Federn Anwendung. Verformungen durch mechanische Einwirkung in Lagerung, Transport oder auch die Stauchung der Federstrahlen, die oft beim angelegten Flügel auftreten, können mit Dampf recht einfach geglättet werden. Dafür halte ich die Federn einige Sekunden über einen Topf mit kochendem Wasser. Anschließend können Verformungen leicht aus der Feder herausgestrichen werden. Der Wasserdampf stellt den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt wieder dar und lässt die Federstrahlen so in ihre ursprüngliche Form zurückkehren.

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