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Die Handschwingen des Brillenwürgers sind dunkel schwarzbraun gefärbt. Durch diese zieht sich quer ein weißes Band, welches im Flügel nach innen immer weiter zur Spitze der Feder wandert. Die Breite dieses Bandes ist sehr variabel. Im inneren Flügel zeigt sich ein weiteres Band, welches von den äußeren oberen Armdecken bis zur Spitze der mittleren Armschwingen führt. Dadurch wirken die mittleren Armschwingen auf der Außenfahne großzügig weiß gefärbt. Die Spitzen der Hand- und Armschwingen besitzen eine leichte hellbraune Spitzenkontur, welche sich schnell abnutzt. Die Steuerfedern sind ebenfalls schwarzbraun gefärbt. Im Steuer nach außen nimmt der weiße Anteil an der Spitze der Feder zu. Die äußeren Steuerfedern zeigen eine zum großen Teil - oder auch komplett - weiß gefärbte Außenfahne.
Die Außenfahnen von H3 bis H8 sind teilverengt / -verschmälert - während auf H3 die Verengung nur angedeutet zu sehen ist, nimmt die Verschmälerung auf H8 etwa die Hälfte der Außenfahne ein. H9 und H10 sind komplett verengt / verschmälert, wobei H10 stark verkürzt ist.
Die längsten HS sind H5 und / oder H6.
feather | number | longest |
---|---|---|
primary | 10 per wing |
approx. 106.5mm
n=1 P6 (100%) |
secondary | 9 per wing |
96.0 - 98.5mm
n=2 S1 (100%) |
retrix |
12
|
approx. 107.7mm
n=1 R1 (100%) |
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Mit einer Länge von 19-25cm, einer Flügelspannweite von 28-34cm sowie einem Gewicht von 25-49g ist der Weißschopf-Brillenwürger etwa so groß wie der Nördliche Raubwürger (Lanius excubitor), er besitzt also etwa Drosselgröße.
Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.
Adulte Tiere sind an Rücken, Flügel und Steuer schwarz gefärbt. Auf den Oberseiten der breiten und runden Flügel zeichnet sich ein breites, weißes Band ab. Der Weißanteil im überwiegend schwarzen Steuergefieder nimmt nach außen hin zu. Das Gefieder an Hals, Brust, Bauch und Kopf ist beim Weißschopf-Brillenwürger rein weiß. Auf dem Kopf befindet sich eine markante, ebenfalls weiße und bis zu 4,5cm lange Gefiederhaube. Hinter dem Auge zeichnet sich ein sichelförmiger, schwarzer Streifen ab. Der Nacken des Vogels ist grau getönt. Die Iris ist dunkelgrau, und ist umgeben von einem auffällig gelb bis orange gefärbten Augenring. Prionops plumatus hat einen schwarzen, hakenförmig zulaufenden Schnabel. Die Beine sind orange bis rot gefärbt.
Juvenile Vögel sind insgesamt brauner gefärbt. Die Gefiederhaube ist kürzer, und der sichelförmige Streifen hinter den Augen noch fehlend. Die Iris ist braun und der markante, gelbe Augenring ist nicht vorhanden. Die Beine sind gelblicher als bei adulten Tieren. Nach einem Jahr wechseln die juvenilen Vögel in das adulte Federkleid.
Unterscheidung der Unterarten:
Innerhalb der Kolonie ist der Weißschopf-Brillenwürger ein lauter, ruffreudiger Vogel. Die Art hat ein breites Repertoire an Rufen, bestehend aus trockenem Rasseln, Klick-Lauten, Brummen, Knurren, Pfeifen und Klappern. Zur Festigung der Paarbindung singen Männchen und Weibchen Duette. Das Männchen beginnt mit einem lauten „yuki-yuki“ und das Weibchen reagiert daraufhin mit seinem Gesang„kidoki-doki“. Der Alarmruf ertönt als schrilles „tzee-tzee“.
Der Weißschopf-Brillenwürger besiedelt südlich der Sahara - in tropischen bis subtropischen Gebieten - offene bis halboffene Biotope (z.B. Trockenwälder, Heide- und Graslandschaften). Er kommt aber auch in anthropogen geprägten Landschaften wie Obstplantagen und Ackerflächen vor. Außerhalb der Brutzeit sind die Vögel in den verschiedensten Wäldern (Akazien-Savannen, Küstenwälder, baumbestandenes Grasland) und Plantagen zu finden.
Prionops plumatus brütet im Regelfall in Höhen bis 1500m üNN, seltener ist die Art auch in Höhen von 1800 bis 2200m üNN anzutreffen.
Die Vögel sind Lauerjäger und erspähen ihre Beute von erhöhten Sitzwarten aus. Haben sie ein Beutetier entdeckt, stürzen sie sich darauf. Das Nahrungsspektrum des Weißschopf-Brillenwürgers umfasst Wirbellose aller Art, kleine Wirbeltiere wie Reptilien, Kleinsäuger, Amphibien, Küken und Kleinvögel sowie Früchte. Innerhalb der Wirbellosen bilden Raupen den Hauptanteil der erbeuteten Tiere.
Die Fortpflanzungszeit variiert je nach Verbreitungsgebiet. In Westafrika beginnt die Brutzeit im März und endet im November, wobei zwei Höhepunkte von März bis Juli und von Oktober bis November zu verzeichnen sind. Während der Brutzeit bilden die Vögel Nistkolonien, die bis zu 10 Jahre bestehen bleiben können. Innerhalb der Kolonie herrscht eine Hierarchie - nur das ranghöchste, monogame Brutpaar errichtet ein Nest, die anderen Vögel derselben Kolonie helfen beim Bau des Nestes und bei der Aufzucht der Jungen. Das Nest, das in Astgabeln höherer Bäume angelegt wird, wird aus Gräsern und anderen Pflanzenfasern errichtet und mit Spinnenseide ausgepolstert.
Das Gelege umfasst zwei bis fünf Eier. Es kommt vor, dass ein zweites Weibchen Eier in dasselbe Nest legt. Nach 16 bis 21 Tagen schlüpfen die Küken, nach weiteren 17 bis 22 Tagen sind sie flügge. Die Jungvögel werden trotzdem noch mindestens 10 Wochen gefüttert. Nach etwa fünf Monaten verlassen die Jungtiere die Kolonie oder verbleiben als Helfer.
Der Weißschopf-Brillenwürger ist überwiegend ein Standvogel, allerdings unternimmt die Art saisonale Streifzüge. Manche Populationen zeigen auch regelmäßig auftretende Zugbewegungen, südliche Populationen zeigen ein nomadisches Verhalten während der Trockenzeit.
Laut der Roten Liste der IUCN kommt Prionops plumatus in den folgenden Ländern als Brutvogel vor:
Der Weißschopf-Brillenwürger wird in fünf Unterarten unterteilt:
Die IUCN / Birdlife International stuft Prionops plumatus als "LC = Least Concern" ein - also als "Nicht Gefährdet". Die Bestandsentwicklung scheint stabil zu sein, und damit erfüllt die Art nicht das Kriterium bezüglich des Bestandsrückgangs (> 30% Rückgang in mehr als zehn Jahren oder in mehr als drei Generationen), dass eine Einstufung als "Gefährdet" rechtfertigen würde. Aufgrund der scheinbar stabilen und großen Bestände wird die Art allerdings auch nur mit geringem Interesse überwacht.