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Southern Grey Shrike
Lanius meridionalis
species of Laniidae

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1st cy

Der Südliche Raubwürger bzw. Mittelmeerraubwürger wurde - wie auch der Steppenraubwürger - vom Nördlichen Raubwürger als eigene Art abgespalten. Das Gefieder weißt dadurch natürlich eine große Ähnlichkeit mit diesem auf. Die Handschwingen sind in ihrer Grundfärbung weiß und im oberen Teil schwarz gefärbt (manchmal auch dunkelbraun verblasst). Die Armschwingen besitzen eine dunkle (meist schwarze) Außenfahne, eine schwarzgraue Innenfahne mit einer weißen, schräg abgegrenzten Basis und einer weißen Federspitze. Diese Spitze kann auch eine vollständige Kontur bilden und somit den dunklen Bereich auf den Armschwingen einfassen. Die Schirmfedern sind einfarbig dunkelgrau/schwarz mit einer leichten Aufhellung der Innenfahnenbasis.

Die Steuerfedern von Lanius meridionalis bieten wie beim Nördlichen Raubwürger die größte Varianz innerhalb dieser Art. Die mittleren Steuerfedern (S1) sind meist recht einfarbig schwarzgrau gefärbt mit einer kleinen hellen Basis. Auch kann diese Federn bereits eine weiße Spitze besitzen. Im Steuer nach außen nimmt nun der Weißanteil zu, indem sowohl Basis als auch helle Spitze sich immer weiter ausdehnen. Meist ist der Weißanteil auf der Außenfahne höher. Bei hellen Exemplaren kann die S6 bis S4 bis auf den Kiel vollständig weiß gefärbt sein, bei dunklen Individuen auch die S6 noch eine sehr deutliche dunkle Fläche aufweisen.

Zu beachten ist hier, dass die Federzeichnung und Schwarz-Weiß-Verteilung auf den Federmn von Unterart zu Unterart und von Individuum zu Individuum variiert!

Im Direktvergleich mit dem Nördlichen Raubwürger sind die Federmaße der Flügel etwas kürzer. Die längste Handschwinge des Nördlichen Raubwürgers (H6 oder H7) misst zwischen 88mm und 102mm, die meisten Individuen bewegen sich jedoch in einem Bereich um die 92-98mm. Der Südliche Raubwürger misst in der längsten Handschwinge lediglich 84-92mm (größere Varation ist möglich, jedoch an dieser Stelle noch nicht belegt). Die Schnittmenge liegt demnach bei ca. 88-92mm und ist relativ gering. Die Steuerfedern überschneiden sich in ihren Maßen deutlich stärker und sind auch beim Südlichen Raubwürger kaum verkürzt.

feather number longest
primary 10 per wing 83.0 - 93.5mm n=17
P7 (47%) P6 (47%) P8 (6%)
secondary 9 per wing 70.0 - 78.5mm n=19
S1 (74%) S2 (26%)
retrix 12
101.5 - 124.5mm n=7
R2 (29%) R1 (71%)
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juv.

country allocations

native

Andorra · France · Gibraltar · Portugal · Spain ·

Songbirds and kin

characteristics

Der Mittelmeer-Raubwürger ist 24–25cm groß und wiegt 48–93g. Die Flügelspannweite beträgt 30 bis 35cm, damit ist der Vogel etwa so groß wie eine Amsel (Turdus merula), jedoch etwas gedrungener.
Lanius meridionalis ist dem Nördlichen Raubwürger (Lanius excubitor) sehr ähnlich, jedoch schlanker, leichter und langbeiniger als seine nördliche Schwesternart. Die Geschlechter sind im Aussehen gleich.
Die Oberseite des Kopfes, Nacken und Rücken sind einheitlich bleigrau gefärbt. Die Schultern sind hell, bei einigen Unterarten auch weiß gefärbt und stehen im Kontrast zu den schwarzen Hand- und Armschwingen. Die Flügeloberseite zeigt außerdem ein weißes Feld, das je nach Individuum und Unterart in der Größe variiert. Die Steuerfedern sind schwarz gefärbt, die äußeren Steuerfedern haben jedoch einen größer werdenden Weißanteil. Die Unterseite des Vogels ist hellgrau, weißlich bis cremefarben, Bauch und Flanken sind häufig rosa gehaucht. Die breite, schwarze Gesichtsmaske zieht sich von vom Schnabelansatz über die Augen, bis zu den Ohrdecken. Der breite schwarze Schnabel ist zur Spitze hin hakenförmig gebogen. Beine und Zehen sind dunkelgrau.
Das Jugendkleid ähnelt dem Gefieder der adulten Tiere, ist aber blasser und kontrastärmer. Die Gesichtsmaske und das Obergefieder sind dunkelbraun statt schwarz. Bei manchen Individuen ist am Bauch eine leichte rötlichbraune Sperberung erkennbar, bei Jungvögeln des nördlichen Raubwürgers tritt diese deutlich ausgeprägter auf.

Gesang und Rufe des Mittelmeer-Raubwürgers ähneln stark denen des Nördlichen Raubwürgers. Der Gesang besteht aus krächzenden, rauen oder feinen, langanhaltenden Pfiffen, aber auch aus würgertypischen, plaudernd-schwatzenden Strophen, die gelegentlich Elemente anderer Singvogelarten beinhalten. Insgesamt imitiert Lanius meridionalis aber weniger als Lanius excubitor. Bei Bedrohung setzt die Art ein lautes, grelles Kreischen ein, das mehrfach wiederholt wird.

habitat

Der Mittelmeer-Raubwürger besiedelt vielfältige, offene Landschaften die spärlich mit Büschen und Bäumen bewachsen sind. Die Art kommt auch in anthropogen geprägten Lebensräumen wie extensiv genutztem Kulturland oder Weingärten vor.
In Wüsten besiedelt Lanius meridionalis vor allem Oasen, die mit Palmen, Ölweiden oder Pappeln bestanden sind. In Turkmenistan und Nordiran kommt die Art auch in hügeligen Steppengebieten vor und wurde in Höhen bis zu 2.500 m nachgewiesen.

Lanius meridionalis ernährt sich überwiegend von Insekten. Es werden vor allem Käfer, Heuschrecken, Grillen, Schmetterlinge und deren Raupen sowie Hautflügler erbeutet. Auch Wirbeltiere wie Reptilien, Amphibien, Vögel und Mäuse sind Teil des Nahrungsspektrums.
Die Art nimmt ergänzend auch pflanzliche Nahrung in Form von Datteln, Nüssen und Sämereien zu sich.
Wie andere Lanius-Arten, jagt auch der Mittelmeer-Raubwürger von Ansitzwarten aus. Das Aufspießen zum Anlegen von Vorräten ist bei Lanius meridionalis weniger ausgeprägt als bei Lanius excubitor. Der Mittelmeer-Raubwürger jagt außerdem auch am Boden, indem er seine Beute laufend oder hüpfend verfolgt.

Die Art führt eine monogame Saisonehe, Wiederverpaarungen mit dem gleichen Partner in der neuen Brutsaison können aufgrund der hohen Brutortstreue vorkommen.
Die Balz beginnt je nach Areal bereits Ende Januar in den afrikanischen und südasiatischen Gebieten - in Spanien Mitte März. Die Art zeigt eine große Aggression, die während der Balz zwar weitestgehend abgebaut wird, jedoch nicht verschwindet. Ist ein Weibchen in der Nähe beginnt ein komplexes Balzritual, das endet wenn die Reviere der Vögel verschmelzen und die Suche nach einem Nistplatz beginnt.
Der Nistplatz befindet sich in dichten Büschen und Bäumen. Das napfförmige Nest wird überwiegend aus dornigen Zweigen in einer Höhe von 3 bis 5m, ausnahmsweise in 1m Höhe gebaut. Das Gelege besteht aus 5-6 Eiern. Während der Brutzeit, die 16 bis 20 Tage andauert, versorgt das Männchen das Weibchen mit Futter. Die geschlüpften Jungtiere werden hauptsächlich vom Weibchen gefüttert, das Männchen versorgt das Weibchen weiterhin mit Nahrung. Nach etwa 15 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, sie werden aber noch vier Wochen oder länger von den Altvögeln versorgt. Zur Lebenserwartung der Art liegen keine Daten vor.

Mittelmeer-Raubwürger sind überwiegend Standvögel, die nur kleinräumige Standortwechsel unternehmen. Brutvögel aus höher gelegenen Arealen wandern in tiefer gelegene Regionen ab, jedoch nie weit vom Brutgebiet entfernt.

distribution

Der Mittelmeer-Raubwürger kommt in den folgenden Ländern als Brutvogel vor:

  • Frankreich, Spanien, Portugal, Senegal, Mauretanien, Westsahara, Marokko, Algerien, Mali, Niger, Tunesien, Lybien, Tschad, Ägypten, Sudan, Eritrea, Djibouti, Somalia, Jemen, Saudi Arabien, Oman, Westjordanland, Libanon, Israel, Irak, Iran, Pakistan und Indien.

Der Mittelmeer-Raubwürger wird in 11 Unterarten mit folgender Verbreitung unterteilt:

  • Lanius m. meridionalis (Nominatform): Iberische Halbinsel, Ausstrahlungen nach Süd-Frankreich und evtl. Italien.
  • Lanius m. elegans: Nördliche Sahara (Mauretanien bis zur Sinai-Halbinsel / Rotes Meer).
  • Lanius m. algeriensis: Marokko (nördl. des Atlas-Gebirges), Küstengebiete von Algerien und Tunesien.
  • Lanius m. koenigi: Kanarische Inseln.
  • Lanius m. aucheri: Vom Westufer des Roten Meeres bis in den Süd-Iran und die Arabische Halbinsel.
  • Lanius m. leucopygos: Südliche Sahara (Mali bis zum Nildelta).
  • Lanius m. buryi: Jemen.
  • Lanius m. uncinatus: Sokotra (Inselgruppe).
  • Lanius m. lahtora: Östliches Pakistan bis nach Nord-Indien.
  • Lanius m. theresae (Unterartstatus umstritten): Galiläa (Nord-Israel) und der südliche Libanon.
  • Lanius m. jebelmarrae (Unterartstatus umstritten): Westlicher Sudan

  • Lanius pallidirostris: Der Wüstenraubwürger wird lt. einigen Autoren als eigene Art geführt, taucht aber auch als Unterart des Mittelmeer-Raubwürgers auf. Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, dass am Ostufer des Kaspischen Meeres beginnt und sich über den Iran, Afghanistan, Nordpakistan bis in die Südmongolei und das Ordos-Plateau in China zieht.

remarks

Die IUCN / Birdlife International stuft Lanius meridionalis als "LC = Least Concern" - also als "Nicht gefährdet" - ein.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    strictly protected