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Amseln besitzen das einfarbigste Federkleid der in Deutschland heimischen Drosseln. Die Geschlechter adulter Vögel lassen sich recht sicher bestimmen. Juvenile Vögel sind etwas komplizierter. Die Handschwingen H5-H8 besitzen eine partielle Verengung der Außenfahne. Die Außenfahne von H9 und H10 sind vollständig verengt. Die H10 ist darüber hinaus stark verkleinert. Längste Handschwinge ist meist die H6.
Das Gefieder männlicher Amseln ist tiefschwarz gefärbt. Hier und da können die Federn jedoch auch leicht bräunlich aufgehellt sein. Die Steuerfedern sind noch ein wenig dunkler als die Schwingen gefärbt, mit einem leichten, grauen Innenfahnensaum.
Weibliche Amseln besitzen ein graubraunes Großgefieder mit einer etwas bräunlicheren, teilweise olivgrünen Außenfahne. Die Schirmfedern sind etwas dunkler gefärbt. Die Steuerfedern tendieren ins Schwarze mit einer bräunlichen Außenfahne. Die Brustfedern besitzen eine dunkle Spitze und bilden so ein Fleckenmuster. Das Bauchgefieder ist eher grau gefärbt.
Juvenile Amseln sind etwas heller graubraun gefärbt als adulte Vögel. Tendentiell findet sich auch hier der Helligkeitsunterschied der Geschlechter wieder, reicht jedoch meist nicht für eine sichere Bestimmung. Die Steuerfedern sind meist etwas kürzer und an Ende stärker zugespitzt (Dieses Merkmal zeigt sich stärker bei Sing- oder Misteldrossel). Die Oberflügeldecken besitzen eine hellere Spitze, wodurch sich ein kontrastreicheres Fleckenmuster ergibt. Oft lassen sich männliche Amseln finden, die nach der ersten Mauser in der das Großgefieder schon sehr dunkel gefärbt sind, während die Oberflügeldecken jedoch noch fleckig gefärbt sind.
Die Hand- und Armschwingen sowie die Steuerfedern beider Geschlechter können mit den Federn der Ringdrossel (Turdus torquatus) recht leicht verwechselt werden - auch bei dieser Art tritt ein vergleichbarer Geschlechtsdimorphismus auf.
Weiterhin können die Steuerfedern männlicher Amseln sehr leicht mit denen der Wacholderdrossel (Turdus pilaris) verwechselt werden.
Während die Schwungfedern der Ringdrossel aufgehellte Außensaumbereiche besitzen, sind bei den Steuerfedern der Wacholderdrossel weißlich aufgehellte Basen zu erkennen.
plume | nombre | plus longue |
---|---|---|
rémige primaire | 10 par aile |
103.0 - 119.0mm
n=33 P6 (100%) |
rémige secondaire | 9 par aile |
84.0 - 96.5mm
n=32 S1 (97%) S2 (3%) |
rectrice |
12
|
102.0 - 125.5mm
n=25 R5 (16%) R1 (8%) R4 (24%) R3 (24%) R2 (28%) |
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Die Amsel (Turdus merula) erreicht je nach Unterart eine Körperlänge von 24 bis 29cm, Turdus m. mandarinus ist die Größte unter ihnen. Die Flügelspannweite dieser Drossel beträgt etwa 38cm und das Gewicht variiert zwischen 60 und 149 Gramm. Die Art weist einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf.
Die adulten Männchen weisen ein einheitlich schwarzes Gefieder auf. An der Unterseite, sowie an Rücken und Schulterregion sind die Endsäume der Federn oftmals grau bis bronzefarben, allerdings ist dies nur bei günstigen Lichtverhältnissen erkennbar. Der Schnabel ist hellgelb bis orange gefärbt, der ausgeprägte Augenring zeigt eine ähnliche Färbung.
Das Weibchen hat ein variableres Gefieder. Die Oberseite ist dunkel olivbraun bis –grau, die Unterseite ist heller braun bis grau. Kehle und Brust sind hellgrau bis rotbraun mit dunklen Flecken, das Steuer weist eine schwarzbraune Färbung auf. Der Augenring des Weibchens ist undeutlicher, der Schnabel unauffällig hornfarben.
Die flüggen Jungvögel ähneln den Weibchen, sind an Bauch und Brust jedoch stärker gefleckt und weisen auffällige helle Schaftstriche an Rücken, Schultern und Flügeldecken auf. Der Schnabel ist braun.
Der Reviergesang wird meist von einer Warte aus vorgetragen. Die Strophe ist volltönend, flötend in tiefer Tonlage und endet in leiseren und etwas höheren Elementen. Die Strophen sind variabel. Der Balzgesang ist insgesamt leiser und hastiger.
Das Rufrepertoire ist vielfältig. Bei Störungen ertönt beispielsweise häufig ein anhaltendes „Tixen“ z.B. “tsink, tsink, tsink“, das zu einem lauten Zetern gesteigert werden kann. Bei Sichtung von Bodenprädatoren wird ein einsilbiges “duk“ gerufen, bei fliegenden Prädatoren hingegen ein hohes und scharfes “siih“. Außerdem sind noch eine Vielzahl weiterer Rufe bekannt.
Der Amsel besiedelt eine Vielzahl von Biotopen, bevorzugt unterholzreiche Baumbestände und offene Bereiche mit vegetationsfreien oder schütteren Teilfächen sowie feuchter und schattiger Standorte.
Ursprünglich besiedelte die Art den Innenbereich feuchter und dichter Wälder, Randbereiche von Jungwäldern, Bachtäler und Auen. Heutzutage kommt sie außerdem in großen Teilen innerhalb der Kulturlandschaft vor. Aufgrund des großen Anpassungsvermögens hat Turdus merula in den letzten 150 bis 200 Jahren Vorgärten, Parks und parkähnliche Strukturen, Friedhöfe, Streuobstwiesen, baumbestandene Ruderalfluren, Feldgehölze und vergleichbare Habitate als Lebensraum erschlossen.
Die höchste Siedlungsdichte wird innerhalb von Ortschaften mit etwa 4 Brutpaaren je Hektar erreicht, in Wäldern ist sie deutlich geringer und liegt selten über 0,5 Brutpaare pro Hektar. Die Art besiedelt Wälder bis zur Baumgrenze, im Hohen Atlas ist sie in Höhen bis 2.300 m nachgewiesen.
Turdus merula ist ein opportunistischer Allesfresser, je nach Nahrungsangebot variiert der Anteil tierischer und pflanzlicher Nahrung.
Die tierische Nahrung umfasst überwiegend Wirbellose wie Regenwürmer, Käfer, Schnecken, Tausendfüßer und Spinnen, aber auch Wirbeltiere werden gelegentlich erbeutet. Dazu zählen unter anderem Eidechsen, Amphibien, Kleinsäuger, Eier und Jungvögel und in Ausnahmefällen auch kleine Schlangen.
Zu Beginn der Brutzeit ernähren sich die Vögel überwiegend von tierischer Nahrung, ab dem Spätfrühling nimmt der Anteil pflanzlicher Nahrung jedoch kontinuierlich zu. Es werden dann vor allem Beeren und Früchte verzehrt. Im Winter ist die Art häufig an Futterhäusern zu beobachten, außerdem suchen Amseln auch in Abfällen nach Nahrung.
Die Nahrungssuche erfolgt in der Regel am Boden. Die Beute wird durch Verharren und schnelles Zustoßen mit dem Schnabel erfasst. Amseln suchen auch häufig in heruntergefallenem Blattwerk nach Nahrung, indem sie es geschickt wenden und beiseite schieben. Beeren und Früchten werden ebenfalls vom Boden gesammelt, aber auch direkt von Bäumen und Sträuchern
abgerissen.
Bereits am Ende des ersten Lebensjahres werden Amseln geschlechtsreif. Die Brutpaare sind während der Brutsaison größtenteils monogam, bei Standvögeln kann die Paarbindung auch mehrere Brutperioden überdauern. Die Brutzeit beginnt in Mitteleuropa bereits ab Anfang März und endet im September. In der Regel finden zwei bis drei Jahresbruten statt, häufig kommt es auch zu Schachtelbruten. In Australien und Neuseeland brüten Amseln hauptsächlich von August bis Dezember.
Die Nistplätze sind sehr variabel, sie befinden sich in Gehölzen, an Gebäuden und Felsnischen. Meist werden sie in 1-2 m Höhe errichtet, an Gebäuden jedoch häufig höher. Seltener brütet die Amsel auch auf dem Boden. Das schalenförmige Nest wird vom Weibchen errichtet.
Das Gelege besteht in der Regel aus 4-5 Eiern, die Brutzeit dauert 10 bis 19 Tage. Nach etwa 13 bis 15 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, sind jedoch noch nahezu flugunfähig und halten sich unauffällig in Deckung auf. Nach etwa 18 Tagen sind die Jungvögel flügge.
Das Durchschnittsalter bei Amseln beträgt lt. einer Untersuchung aus Großstädten Nordwest- deutschlands 3,6 Jahre. Einzelne Vögel können allerdings weitaus älter werden, es wurden schon mehrfach Vögel gefunden, die über 10 Jahre alt wurden. Die bislang älteste Amsel war zum Zeitpunkt der Sichtung 22 Jahre und drei Monate alt.
Amseln sind sowohl Stand-, als auch Zugvögel (Teil-, Kurzstreckenzieher). In Nord- und Osteuropa sind ein Großteil der Individuen Zugvögel, in Schweden sind es beispielsweise etwa 76%, in Finnland sogar 89%. In Mitteleuropa ist der Anteil der Zugvögel deutlich geringer und liegt nur bei 25%. Die Vögel ziehen in südwestlicher Richtung und überwintern in West- und Südeuropa.
Ab September sind verstärkt Zugbewegungen festzustellen, die im November ausklingen. Die Art zieht in kleinen Etappen meist nachts und in der Dämmerung. Ab Februar kehren die Vögel in die Brutgebiete zurück.
Während "Stadt- und Gartenamseln" sehr zutraulich und nicht scheu sind, sieht das bei Populationen in der offenen Landschaft und in Waldgebieten schon ganz anders aus. Hier sind die Vögel sehr viel scheuer und schreckhafter, die Fluchtdistanzen ains deutlich größer.
Laut IUCN kommt die Amsel in folgenden Ländern vor: Ägypten; Afghanistan; Albanien; Algerien; Andorra; Armenien; Australien (eingebürgert); Aserbaidschan; Belgien; Bhutan; Bosnien und Herzegowina; Bulgarien; China; Dänemark; Deutschland; Estland; Faröer Inseln; Finland; Frankreich; Georgien; Griechenland; Großbritannien; Hong Kong; Island; Indien; Iran, Irak; Irland; Israel; Italien; Kasachstan; Kroatien; Kuwait; Kirgistan; Laos; Lettland; Libanon; Lybien; Liechtenstein; Lithauen; Luxemburg; Macao; Mazedonien; Malta; Moldawien; Montenegro; Marokko; Nepal; Niederlande; Neuseeland (eingebürgert); Norwegen; Österreich; Polen; Portugal; Rumänien; Russland; Saudi Arabien; Serbien; Slowakei; Slowenien; Spanien; Sri Lanka; Schweden; Schweiz; Syrien; Tadschikistan; Tunesien; Türkei; Tschechien; Turkmenistan; Ukraine; Vereinigte Arabische Emirate; Usbekistan; Vietnam; Weißrussland; Zypern.
Ab 1857 bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden Amseln auf dem australischen Kontinent und in Neuseeland ausgewildert. Das Hauptvorkommen Australiens liegt im Südosten des Landes, die Art dringt aber immer weiter nach Norden vor und besiedelt auch Tasmanien. Auf Neuseeland wurden die Vögel sowohl auf der Nord-, als auch auf der Südinsel freigelassen, sodass die Art heute flächendeckend auf den Hauptinseln, sowie auf den meisten der vorgelagerten Inseln, vorkommt.
Erfolglose Einbürgerungsversuche sind von Nordamerika und Südafrika sowie von St. Helena und den Fidschi-Inseln bekannt.
Die Amsel wird in neun Unterarten unterteilt:
Die folgenden Unterarten werden zum Teil als eigenständige Art, Chinesische Amsel (Turdus mandarinus), geführt.
Die IUCN / Birdlife International stuft Turdus merula als "LC = Least Concern" - also als "Nicht gefährdet" ein. Die Art hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und die Bestände sind stabil, sodass das Kriterium (>30% Rückgang der Bestände in zehn Jahren oder innerhalb von drei Generationen) zur Einstufung in eine höhere Gefährdungskategorie nicht erfüllt wird.
Durch das USUTU-Virus tritt europaweit seit 2011 ein teils großflächiges Amselsterben auf, dass sich weiter fortsetzt. Dies sorgt dafür, dass die Art lokal teilweise selten geworden ist. Jedoch erholen sich die betroffenen Populationen i.d.R. wieder davon.