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Wie bei vielen Krähenvögeln ist das Großgefieder der Dohle recht gleichmäßig schwarz gefärbt. Die graue Färbung der Konturfedern findet sich auf dem Großgefieder nicht wieder. Sie liegt mit einer längsten Handschwinge (meist H7) um die 20cm zwischen Amsel (mit ca. 11cm) und der Rabenkrähe (mit ca 28cm). Sie ist dadurch durch die Größe der Federn in ihrem Verbreitungsgebiet recht einfach zu bestimmen. Zu Ähnlichkeiten kann es aber mit dem etwas kleineren Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) kommen. Die Innenfahnen von Hand- und Armschwingen sind bräunlich gesäumt. Die Außenfahnen besitzen einen bläulichen metallischen Schimmer. Diese Färbung findet sich auch auf allen Flügeldeckfedern wieder.
Die Steuerfedern sind ebenfalls auf diese Art und Weise gefärbt. Der blaue Schimmer erstreckt sich jedoch teiweise - wie bei den inneren Armschwingen ebenso - auch auf die Innenfahnen. S1 ist fast symmetrisch gefärbt und bestitzt diesen auf Innen- und Außenfahne gleichermaßen. Auch juvenile Vögeln besitzen diesen Schimmer bereits und können auf diese Art und Weise nicht vom adulten Vogel unterschieden werden.
feather | number | longest |
---|---|---|
primary | 10 per wing |
196.0 - 209.5mm
n=4 P7 (75%) P8 (25%) |
secondary | 9-10 per wing |
131.0 - 141.0mm
n=6 S1 (100%) |
retrix |
12
|
131.5 - 141.5mm
n=5 R1 (20%) R3 (40%) R6 (20%) R2 (20%) |
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C. monedula erreicht eine Körperlänge von ca. 33-40cm, eine Spannweite von ca. 45-58cm und ein Gewicht von ca. 175-300g. Männliche Dohlen werden im Schnitt größer als Weibchen, auch wenn es bei den Maßbereichen Überschneidungen gibt: Männchen erreichen eine Flügellänge von 208–255 mm und eine Schwanzlänge von 122–138 mm. Mit 205–250 mm Flügellänge und 115–134 mm Schwanzlänge erreichen Weibchen nur unwesentlich geringere Höchstmaße, aber deutlich kleinere Mittelwerte.
Die Dohle wirkt – vor allem im Vergleich mit den meisten anderen Rabenvögeln – gedrungen und klein. Sie besitzt einen stämmigen, kräftigen Schnabel sowie relativ kurze, schwarzgräuliche Beine. Die Flügel sind rund, schwach gefingert und fallen im angelegten Zustand leicht hinter den Schwanz zurück.
Die Geschlechter adulter Dohlen sind sehr ähnlich gefärbt und unterscheiden sich maximal in einer leicht helleren Färbung männlicher Vögel zu bestimmten Jahreszeiten. Nasalborsten, Stirn, Vorderscheitel, Augengegend, Wangen und das Kinn bis hinab zur Kehle sind bei adulten Dohlen schwarz. Die schwarze Kopfplatte schimmert metallisch blau oder violett. Der hintere Scheitel, der Hinterkopf, der Nacken und die Ohrdecken kontrastieren durch ihre hell- bis schiefergraue Färbung mit dem schwarzen Scheitel, gehen aber im Wangen-, Kehl- und Nackenbereich ins Schwarze über. An den Seiten des Halses und im Nacken bildet sich bei einigen Individuen ein mal mehr, mal weniger deutliches, silbergraues Band aus, das zur Brust hin breiter wird und das Gefieder des Kopfes vom Körpergefieder trennt. Der Rücken der Dohle ist, ebenso wie Flügel und Schwanz, schwarzgrau bis schwarz.[3] Die Schwungfedern schimmern schwach grünlich oder bläulich. Die Körperunterseite der Dohle – Brust, Flanken, Bauch und Unterleib – sind schiefergrau und dunkler als der Hinterkopf. Von Mauser zu Mauser verblassen vor allem die grauen Bereiche des Gefieders. Bei schwarzen Federn bleichen meist nur die Ränder aus, wodurch sich ein schuppiges Muster auf dem Rücken ergibt. Die Nasalborsten werden mit der Zeit rostbraun.
Jungvögel unterscheiden sich farblich nur in einigen Details von adulten Artgenossen. Ihre Gefiederfarben sind matter und weisen deutlich weniger Glanz als bei Altvögeln auf. Die schwarzen Partien des Gefieders adulter Vögel erscheinen bei ihnen bräunlicher oder gräulicher, und die farbliche Abgrenzung der Kopfplatte vom Hinterkopf ist weniger deutlich. Der deutlichste Unterschied ist die Augenfarbe: Nach der Jugendmauser wechselt die Irisfarbe der Vögel von hellblau nach dunkelbraun. Erst nach etwa einem Jahr wird es von außen her wieder heller, ab dem dritten Lebensjahr ist es wieder vollständig weißblau.
Die Dohle zeigt über ihr Verbreitungsgebiet hinweg und auch innerhalb der beschriebenen Unterarten eine gewisse Variation im Gefieder. Alle Vögel weisen aber das gleiche Grundmuster auf.
Der typische Dohlenruf ist ein etwas miauend klingendes "Kiau", was diese Krähenart sehr sympathisch macht.
Bei der Dohle sind (teil-)leuzistische Tiere bekannt. Bei diesen weißlichen Individuen handelt es sich in den allermeisten Fällen nicht um teilalbinotische Vorgänge, sondern um einen anderen Gendefekt, der durch Umwelteinflüsse, Gifte (Pestizide, Herbizide, etc.) ausgelöst werden kann.
Die Dohle besiedelt verschiedene Habitate und Landschaften.
In Deutschland besiedelt sie aufgrund der starken Besiedlung hauptsächlich Gebäude (Kirchen, Schornsteine älterer Häuser, alte Schlösser und Burgen, Mittelgebirgsgegenden). Es gibt auch spezialisierte Populationen, die in geschlossenen Waldgebieten alte, höhlenreiche Bäume auf Lichtungen besiedeln (u.a. auch eigene Beobachtung) - hier allerdings maximal 2km vom Waldrand entfernt. Als überwiegender Höhlenbrüter ist sie in ihrem Lebensraum zumindest in der Brutzeit stark auf Altholzbestände mit Spechthöhlen, auf Felslöcher oder auf Gebäude mit ausreichend Nischen angewiesen. Steinbrüche, Felsküsten, Siedlungen mit altem Gebäudebestand, mittelalterliche Kirchen sowie Parks und Gehölze mit großen, alten Bäumen sind deshalb häufig von der Dohle genutzte Bruthabitate. Sie dienen daneben auch außerhalb der Brutzeit als Schlafplatz.
Dohlen sind sehr gesellige und soziale Krähenvögel. Dort wo Nahrung und Siedlungsraum zur Genüge zur verfügung stehen, siedelt die Dohle kolonieweise. Bei Einzelbruten an Gebäuden sind zumeist lockere Kolonien vorhanden, die sich nur etwas weiter über die einzelnen Gebäude verteilen. Es sind Populationen bekannt, wo die Dohlen z.B. eine Kirche besiedeln, während die Saatkrähen keine 10m entfernt eine Kolonie in alten Bäumen gebildet haben. In diesen Fällen sieht man auch während der Brutzeit Dohlen und Saatkrähen gemeinsam in den Brutbäumen der Saatkrähen nebeneinander sitzen.
Gleichzeitig benötigt die Art relativ weiträumige, offene Flächen, um auf dem Boden nach Nahrung zu suchen. Diese Flächen müssen niedrige Vegetation (maximal 15–20 cm) aufweisen, damit sich die Dohle auf ihnen bewegen kann, bevorzugt werden folglich Parkflächen und Weideland. Weil sie außerdem insektenreich sein sollten, nutzt die Dohle gerne Trockenrasen und extensiv bewirtschaftete Flächen. Die Nahrungsgründe befanden sich in Feldstudien außerhalb der Brutzeit 0,5–3,1 km von den Schlafplätzen entfernt, während der Brutzeit lagen sie in 0,4–2,4 km Entfernung vom Nest. Im Laufe des Jahres nutzt die Dohle sehr unterschiedliche Flächen – Weideland, Steppen, Stoppelfelder, Überschwemmungsflächen – für die Nahrungssuche.
Die Dohle ist verhältnismäßig wetter- und temperaturtolerant, meidet aber Hitze- und Kälteextreme. Sie ist eher im Tiefland und in Tälern als im Gebirgslagen anzutreffen. Unterhalb von 500 m ist sie in der Regel verbreitet, zwischen 500 und 1000 m findet sie sich oft nur in lokalen Ansammlungen. In einigen Ausnahmefällen reichen die Bruthabitate auch über 1000 m hinaus, so etwa in den Alpen, im Atlas oder in Kaschmir bis auf etwa 2000 m.[22] Außerhalb der Brutzeit ist sie auch in Lagen von bis zu 3500 m anzutreffen.
Dort, wo es noch große und zusammenhängende Populationen der Dohle gibt, kann man sie außerhalb der Brutzeit in riesigen Schwärmen beobachten - ob jetzt auf den Feldern, oder in den Ortschaften.
Wie auch andere Raben und Krähen ist die Dohle ein Allesfresser. Die Nahrung von C. monedula besteht hauptsächlich aus Sämereien, Insekten/Spinnentieren, kleinen Wirbeltieren, Schnecken etc. Anscheinend scheinen sie auch teilweise Nahrungsabfälle, Vogeleier und Aas sowie menschliche Abfälle nicht zu verschmähen - jedoch liegt hier nicht ihre haupsächliche Nahrungsquelle.
Pflanzensamen wurden in einer britischen Studie das ganze Jahr über gefressen. Im Herbst handelte es sich meist um Bohnen, Erbsen und die Samen fleischiger Früchte, im Winter dominierten ebenfalls Hülsenfrüchte unter der pflanzlichen Nahrung. Während Wirbellose in der Winternahrung weitgehend fehlten, gewannen sie vor allem von Frühjahr bis Herbst an Bedeutung, besonders oft wurden Käfer, Zweiflügler und Schmetterlingsraupen gefressen. Andere europäische Studien ergaben ähnliche Verteilungen. Aas frisst die Dohle seltener als andere Raben und Krähen. Örtlich können ansonsten unbedeutende Nahrungsquellen stark genutzt werden, wenn sie ausreichend vorhanden sind und die ansässigen Dohlen entsprechende Traditionen entwickelt haben. So ernähren sich einige urbane Populationen überwiegend von den Gelegen von Türkentauben (Streptopelia decaocto), obwohl Eier andernorts nur einen marginalen Teil der Nahrung ausmachen. Auf Viehweiden frisst die Dohle neben den Bodeninsekten auch die Ektoparasiten der weidenden Tiere. Während pflanzliche Nahrung für flügge Vögel eine wichtige Rolle spielt, fehlt sie in der Nahrung von Nestlingen in der Regel völlig. Sie werden von ihren Eltern fast ausschließlich mit eiweißreicher tierischer Nahrung, vor allem Insekten, gefüttert.
Die Dohle nimmt ihre Nahrung überwiegend auf dem Boden offener Flächen auf. Meist wird die Nahrung einfach von der Oberfläche aufgelesen oder Objekte wie Steine oder Holzstücke umgedreht, um an darunter lebende Insekten zu gelangen. Im Gegensatz zu langschnabeligen Krähen graben sie nur selten. Dohlen können sehr geschickt darin sein, auch fliegende Insekten hüpfend aus der Luft zu fangen oder Früchte von Ästen zu pflücken. Gesammeltes Futter wird wie bei allen Rabenvögeln versteckt. Dieser Verstecktrieb ist bei der Dohle aber eher schwach ausgeprägt, sie versteckt überschüssige Nahrung seltener und oberflächlicher als andere Corviden. Unverdauliche Nahrungsbestandteile werden als Gewölle hochgewürgt, aber beim Fressen in der Regel gemieden.
Die Geschlechtsreife setzt bei Dohlen normalerweise im Alter von zwei Jahren ein, seltener bereits nach einem Jahr. Sie bilden monogame und normalerweise lebenslange Brutgemeinschaften. In den ersten sechs Monaten einer Paarbindung kann es noch häufig zu Neuverpaarungen kommen, danach ist die Beziehung meist stabil.
Die Suche nach Nistplätzen setzt in der Regel gegen Ende des Winters ein. Ins Auge gefasste Nistplätze verteidigen Dohlenpaare energisch gegen Artgenossen, auch wenn sie sie später wieder aufgeben und sich für andere entscheiden. Bis Anfang Mai sind üblicherweise alle Nistplätze besetzt. Als solche dienen etwa Felslöcher, Spechthöhlen, aber auch verlassene Kaninchenbaue, Schornsteine, Maueröffnungen oder hohle Metallkonstruktionen. Besonders enge Durchschlupfe oder schlecht erreichbare Nischen werden bevorzugt.
Die Siedlungsdichte kann in urbanen Lebensräumen 4,4–9,9 Paare pro km² erreichen, in ländlichen Gegenden liegt sie durchschnittlich bei nur 0,06 Paaren.
Das Nest besteht aus einem Unterbau von fingerdicken, meist 30 cm langen Zweigen, die oft einfach in die Bruthöhle geworfen werden, bis sie sich verfangen und eine Plattform bilden. Die Nestmulde wird anschließend mit verschiedenen weichen Materialien ausgekleidet, etwa Moos, Papier, Fell oder Dung. Federn und Tierhaare, aber auch Papierfetzen werden wie hier häufig zum Nestbau verwendet. Beide Partner beteiligen sich am Nestbau, manchmal erhalten sie Hilfe von einjährigen Bruthelfern, die das Nest aber verlassen, sobald die Eier gelegt werden.
Die Eiablage findet von April bis Mai statt. Das Gelege besteht aus zwei bis acht, in der Regel zwischen vier und sechs bläulichen Eiern, die dunkel gesprenkelt sind. Die mittlere Gelegegröße liegt im gesamten Verbreitungsgebiet stets bei etwa fünf Eiern. Das Weibchen bebrütet sie 16–20 Tage, während der es vom Männchen gefüttert wird. Die Nestlinge werden nach 28–41 Tagen flügge, die Dauer hängt unter anderem vom Nahrungsangebot und der Größe des Geleges ab. Nach dem Ausfliegen sind die jungen Dohlen noch etwa fünf Wochen lang von den Eltern abhängig.
Der Bruterfolg ist bei spät brütenden Paaren geringer als bei frühen Brütern. Meist werden nicht mehr als ein oder zwei Jungen eines Geleges flügge. Kleinere Gelege mit zwei bis vier Eiern produzieren relativ am meisten Junge, in Gelegen von fünf Eiern werden absolut am meisten Nestlinge flügge. Aus fünften und weiteren Eiern schlüpfen am seltensten Junge. Falls doch, werden diese fast nie flügge.
Die Dohle ist ein sehr sozialer Rabenvogel. Wenn ausreichend Nistplätze vorhanden sind, bildet sie Brutkolonien, in denen oft zweistellige Zahlen von Brutpaaren dicht nebeneinander brüten und einander tolerieren. Gegen Artgenossen verteidigt wird meist nur die Nestnische und die unmittelbare Umgebung. Auch abseits der Brutplätze bewegen sich Dohlen häufig in größeren Gruppen, etwa bei der Nahrungssuche. Meist sind diese Verbände und die Beziehungen unter den Individuen eher locker, ihren Kern bilden aber in der Regel Dohlen, die einander aus einer gemeinsamen Brutkolonie kennen. Die Gruppenbildung hat vor allem eine Schutzfunktion, weil die einzelne Dohle weniger Zeit in die Kontrolle der Umgebung investieren muss und sich Schwärme auch gegen größere Aaskrähen durchsetzen können. Während der Brutzeit sind überwiegend Nichtbrüter in den 20–50 Vögel starken Trupps zu finden, nach Ende der Brutsaison kommen auch Jungvögel und Brutpaare hinzu, womit die Gruppengröße auf 200 Dohlen anwachsen kann. Nicht selten finden sich Dohlen auch in gemischten Gruppen mit Saatkrähen, denen sie sich auch während des Zugs ins Sommer- und Winterquartier oder zu den Schlafplätzen gerne anschließen. An gemeinsamen Schlafplätzen finden sich meist mehrere Hundert bis 1.000 Dohlen zusammen, es liegen aber auch Berichte über Schlafkolonien von 10.000 und mehr Individuen vor
Die Frage, ob es innerhalb von Dohlengruppen Hierarchien gibt, ist nicht restlos geklärt. Zumindest innerhalb von Brutkolonien wird die Dominanz einzelner Paare über andere in Auseinandersetzungen als Rangordnung interpretiert. In feldernden Trupps ist diese Dominanz aber weit weniger ausgeprägt, alles in allem scheinen die Dominanzverhältnisse in Gruppen auch äußerst dynamisch zu sein.
Zwischen einzelnen Individuen kann es zu sehr engen persönlichen Beziehung kommen, die aber nicht sexuell motiviert sein müssen. Brutpartner zeigen keine Individualdistanz. Sie verfallen auffällig oft in synchrones Verhalten, ihre enge Bindung äußert sich in Zuneigungsgesten wie Kraulen und Schnabelstreicheln. Abseits von Siedlungen sind Dohlen dem Menschen gegenüber meist scheu, sie zeigen aber kaum Furcht, wo sie nicht verfolgt werden. Im Schwarm sind Dohlen selbstbewusster als alleine, oft wagen sie sich auch erst aus der Deckung, wenn artfremde Vögel oder sozial niedrig gestellte Artgenossen eine Situation unbeschadet überstanden haben. Viele Zusammenhänge lernen Dohlen erst durch Versuch und Irrtum. Sie sind in der Lage, Analogien zu bilden oder zwischen oberflächlich ähnlichen Versuchsaufbauten zu unterscheiden, etwa bei Punktmuster- und Metronomtests.
Als Hauptfeind steht an erster Stelle eindeutig der Habicht, der die Dohle als Nahrungsquelle jagt. Die weiteren Prädatoren sind u.a. Fuchs, Marder, Sperber (Weibchen), Wanderfalke, Marderhund, etc.
Das Verbreitungsgebiet der Dohle umfasst fast die gesamte gemäßigte Westpaläarktis von Zentralasien bis Nordafrika. Die Brutgebiete haben eine Fläche von 15,6 Millionen km², insgesamt ist das Artareal rund 20,0 Millionen km² groß.
Die östlichsten Brutgebiete liegen am Baikalsee. Von dort aus reichen sie westwärts entlang der 12-°C-Juliisotherme bis an die Küste des Weißen Meeres. Weiter westlich reichen die Brutgebiete bis nach Finnland, Schweden und Norwegen. Die fennoskandischen Brutvorkommen sparen das nördliche Binnenland und die Atlantikküste weitgehend aus und konzentrieren sich um die Ostsee, die Dohle fehlt aber an der Nordküste der Bottenwiek. Südlich von Skandinavien wird fast das gesamte Festlandeuropa besiedelt, die Dohle fehlt hier – bedingt durch kälteres Sommerklima – nur in den Hochgebirgen, an der Biskaya und der portugiesischen Westküste. Die größeren Britischen Inseln besiedelt sie flächendeckend, nur die Highlands und entlegenere Inselgruppen gehören nicht zu den Brutgebieten. Mit Ausnahme der Balearen und Korsikas ist die Dohle auch auf den großen Inseln des Mittelmeers als Brutvogel anzutreffen. In Nordafrika sind die Vorkommen – vorrangig bedingt durch das Klima – kleinräumiger und disjunkter als in Eurasien. In Marokko kommt die Dohle nur in zwei Arealen im Atlasgebirge vor, die östlich von Ouezzane auch ins Tiefland reichen. In Algerien umfasst das Brutgebiet die Nordwestküste und Constantine, frühere Vorkommen in Tunesien sind erloschen. Kleinasien besiedelt die Dohle fast flächendeckend, ein kleineres Vorkommen besteht in Nordisrael. Östlich davon gehören Kaukasien und der nordwestliche Iran zu den Brutgebieten. Zentralasien wird nur entlang der äußeren Regionen und im Nordwesten bis zum Aralsee besiedelt. Eine isolierte Population besteht im östlichen Elbursgebirge. Das Brutareal umfasst im Osten die Hochgebirge am Rand des Tibetischen Plateaus bis zum Mongolischen Hochland. In Kaschmir existiert am Südwestrand des Himalayas eine weitere kleine Brutpopulation.
Im 19. und 20. Jahrhundert kam es zu großen Ausweitungen des Artareals. Zunächst stieß die Dohle entlang des Bottnischen Meerbusens nach Norden vor, was wohl durch eine Erwärmung des lokalen Klimas und eine zunehmende Verstädterung der Art begünstigt wurde. In Tunesien erloschen die vorhandenen Brutvorkommen dagegen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, auf Malta verschwand die Dohle durch intensive Jagd. In Sibirien konnte die Art bis 1980 durch die Öffnung der Taigawälder neue Regionen erschließen. In jüngerer Zeit weitet sie ihr Areal auf den Britischen Inseln nach Norden aus.
Aufgrund von Lebensraumverlust, Nahrungsarmut durch die intensive Landwirtschaft, und sicherlich auch durch Nachstellungen und Bejagung in Südeuropa hat die Dohle in den vergangen Jahrzehnten einen großen Teil ihrer früheren, europäischen Verbreitung und Populationsgröße einbüßen müssen.
Umso erfreulicher ist es, dass diese Art zumindest in Deutschland wieder zugenommen hat in den letzten Jahren - Dank teils recht intensiver Schutzbemühungen.
Obwohl Dohlen im Großteil des Verbreitungsgebiets das ganze Jahr über anzutreffen sind, ziehen die meisten Populationen im Winter aus den Brutgebieten fort. Weil wegziehende Brutpopulationen durch Wintergäste ersetzt werden, fällt die Abwanderung aber oft nicht auf. Die Zugwege in die Winterquartiere verlaufen an der Atlantikküste und den angrenzenden Meeren meist in westlicher, in Kontinentaleurasien in südwestlicher Richtung. Nördlich gelegene Brutpopulationen ziehen weiter als südlichere: Die zentralasiatischen russischen Vorkommen legen bis zu 700 km zurück, bei den osteuropäischen sind es nur etwas mehr als 300 km, während Schweizer Vögel oft nur wenige Kilometer ziehen. Auch die Zahl der Standvögel variiert von Nordosten nach Südwesten. So ziehen rund 70 % der polnischen, aber nur 23 % der belgischen Dohlen im Winter aus den Brutgebieten fort. In Nordafrika bestehen alle Brutpopulationen aus Standvögeln, sie erhalten aber im Winter Verstärkung durch eine geringere Anzahl von Vögeln, die über das Mittelmeer ziehen. Türkische Vögel nutzen Mesopotamien als Winterquartier, Dohlen aus Zentralasien sind im Winter in Pakistan und Afghanistan anzutreffen. Im Winter verlassen auch Standvögel die höheren Lagen und ziehen ins Tiefland. Viele Populationen konzentrieren sich dann auf menschliche Siedlungen, wo ausreichend Schlafplätze und Futterquellen vorhanden sind. In Teilen Nordeuropas ziehen Dohlen aus den Städten auch gar nicht weg, wenn die Umstände günstig genug sind. Der Vogelzug setzt im Norden im September ein, im Süden kann er sich bis November verschieben. Der Rückzug beginnt bereits früh im Jahr im Februar und März und ist meist Ende März abgeschlossen.
Die Dohle ist Vogel des Jahres 2012. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Bestände noch stabil aber seit den 60er Jahren sanken die Bestandszahlen kontinuierlich, was vor allem den Lebens- und Brutraumverlust durch Haussanierungen, verschlossenen Kirchtürmen, Brutnischen etc. geschuldet ist. Ebenso drastisch haben sich auch die Randbereiche von Siedlungen verändert. Wiesen, Weiden, Ruderalflächen etc. werden in Ackerland oder Gewerbeflächen umgewandelt und verlieren somit ihren Wert als Dohlenhabitat.
Um dem Rückgang der Art entgegenzuwirken, sind vielerlei Maßnahmen möglich. Die Grünlandumwandlung muss konsequent verhindert bzw. rückgängig gemacht werden, um insektenreiche Flächen als Nahrungsgrundlage zu sichern. Die Schaffung von neuen Niststätten ist mit dem Aufhängen von speziellen Nistkästen gut umsetzbar, die Kästen können auch hinter Fenstern und anderen Fassadenöffnungen integriert werden. Für die in Bäumen brütenden Bestände, ist es wichtig, dass Höhlenbäume erhalten werden.
Diese Krähenart ist ganzjährig in ihren Mittel- und südeuropäischen Brutgebieten anzutreffen.
Am häufigsten findet man Mauserfedern dieser Krähenart, seltener auch schon einmal einen Totfund oder eine Rupfung.
Die IUCN / Birdlife International stuft die Dohle als "LC = Least Concern" (also als "Nicht Gefährdet") ein. Dem gegenüber stehen lokaler und teilweise regionaler Lebensraumverlust durch Intensivierung der Landwirtschaft, Nahrungsverlust und Bejagung.