Der Goldkuckuck (Chrysococcyx caprius) erreicht eine Körperlänge von ca. 19 cm und ist damit deutlich kleiner als Cuculus canorus. Das Gewicht beträgt etwa 32 Gramm.
Wie bei anderen Arten aus der Familie der Cuculidae weisen auch Goldkuckucke einen stark ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf.
Das adulte Männchen weist oberseits ein grün glänzendes Gefieder auf, die Flügel besitzen weiße Streifen. Das Männchen hat außerdem einen weißen Überaugenstreif, sowie eine weiße Brust. Die Flanken sind grün gesperbert. Die Iris und der Orbitalring sind rot gefärbt, der leicht gebogene Schnabel ist dunkel.
Das adulte Weibchen ist oberseits braun glänzend gefärbt, die Flanken sind braun gesperbert.
Der Ruf des Männchens ist ein klares, emphatisches Pfeifen, das aus aufsteigenden Tönen „Dee- Dee- Dee- Diederik“ besteht.
Der Goldkuckuck besiedelt eine Vielzahl verschiedener Habitate: immergrüne Wälder, Trockenwälder, offene Savannen und randlich auch Feuchtgebiete und Sumpfland. Auch in anthropogenen Habitaten ist die Art zu finden z.B. in Gartenanlagen, Parks und Plantagen.
Goldkuckucke ernähren sich überwiegend von Schmetterlingsraupen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten frisst die Art auch behaarte und mit Warnfarben versehene Raupenarten. Zum Nahrungsspektrum gehören außerdem Termiten und andere Insekten sowie deren Larven. Die Nahrung wird in der Regel vom Vogel an Zweigen und Blättern aufgesammelt, seltener findet die Nahrungssuche auf dem Waldboden statt. Die Weibchen fressen gelegentlich auch die Eier des Wirtsvogels, in dessen Nest sie ihr eigenes Ei ablegen.
Der Goldkuckuck brütet während der Regenzeit. Je nach Verbreitungsgebiet variiert die Brutzeit, im Norden von Senegal beginnt sie im August Wie viele Kuckucke, sind auch die Goldkuckucke Brutparasiten, die ihre Eier in die Nester anderer Vogelarten legen. Der Zeitpunkt der Eiablage ist an die Wirtsvogelarten angepasst. In dieser Zeit sucht das Weibchen, von einer versteckten Sitzwarte aus, potentielle Nester. Sobald die Wirtsvögel das Nest zur Nahrungssuche verlassen, legt das Weibchen ein Ei in das ausgewählte Nest. Nach der Eiablage verlässt das Weibchen meist sofort den Standort und nimmt eines der Wirtseier mit um es später zu fressen. Seltener bleibt das Weibchen am Rand des Wirtsnestes sitzen und verspeist mehrere Eier der Wirtsvögel vor Ort. Diese zusätzliche Nahrung bietet dem Vogel Mineralien, die zur eigenen Eierproduktion beitragen. Nach 14 bis 15 Tagen Brutzeit schlüpft das Küken, das eine große Dominanz gegenüber den anderen Küken oder Eiern aufweist.
Die Jungvögel werden - trotz des Brutparasitismus - von männlichen Goldkuckucken zusätzlich mit Futter versorgt. Dieses Verhalten ist auch von anderen Chrysococcyx-Arten bekannt, die Gründe für dieses Verhalten sind bisher unbekannt. Nach 19 bis 22 Tagen verlässt der junge Goldkuckuck das Nest, er wird jedoch noch 21 weitere Tage außerhalb des Nestes von den Wirtseltern gefüttert.
Die Wirtsvogelart ist dem Goldkuckuck genetisch vorgegeben, d.h. dass einzelne Individuen nur eine Vogelart parasitisieren können, was sich in der Färbung der Eier widerspiegelt - diese sehen den Eiern des parasitierten Wirtsvogels (bis auf den Größenunterschied) zum Verwechseln ähnlich. Auf den Geschlechtschromosomen der Weibchen sind die Informationen zur Wirtsvogelart, Farbe und Musterung des Eies gespeichert. Bisher wurden 35 Wirtsvogelarten - darunter Webervögel, Halmsängerartige, Sperlinge, Stelzen und Steinschmätzer - beim Goldkuckuck nachgewiesen.
Der Goldkuckuck ist in den Tropen Zentralafrikas (Gabun, Demokratische Republik Kongo, Tansania, Kenia etc.) ein Standvogel, nördlich und südlich dieses Areals ist die Art ein Zugvogel und nur zur Brutzeit, die sich nach der Regenzeit richtet, anwesend.
Der Goldkuckuck wird laut IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" aufgeführt - jedoch ist er wie andere Kuckucke auch auf seine Wirtsvögel angewiesen, auf die die jeweiligen Individuen genetisch programmiert sind. Da einige dieser Wirtsvögel im Gesamtbestand zurückgehen, werden auch die auf diese Arten genetisch programmierten Goldkuckucke seltener.
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CITES
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Regulation (EG) Nr. 865/2006
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German Federal Nature Conservation Act §44
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