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Die Handschwingen H7 bis H10 sind an den Außenfahnen verengt - während H10 komplett verengt / verschmälert ist, ist dies bei H9 bis H7 nur partiell der Fall.
H8 ist die längste Handschwinge.
Der Graufischer besitzt eine sehr kontrastreiches, wenn auch farbloses Federkleid. Die Handschwingen sind größtenteils weiß gefärbt. Der obere Teil der Schwingen ist schwarzbraun gefärbt, meist auf der Außenfahne weiter zum Kiel reichend. Proximal zu den Handschwingen nimmt der dunkle Farbanteil etwas ab. Im Weißbereich können sich dunkle Flecken und Ausläufe finden. Die Armschwingen - in den Übergangsbereichen auch die inneren Handschwingen sind weiß gefärbt mit einer schwarzbraunen, unregelmäßigen Fläche von der Spitze, quer in bis in die Basis der Außenfahne. Proximal zerfällt diese Fläche in kleinere Flecken und Punkte, der Weißanteil nimmt zu. Die Armschwingen besitzen eine je nach Individuum unterschiedlich stark ausgeprägte weiße Terminalbinde.
Die Steuerfedern sind weiß gefärbt mit einer breiten, schwarzbraunen Subterminalbinde. Die Terminalbinde ist weiß und deutlich erkennbar. Im unteren Teil der Feder finden sich dunkle Flecken und Punkte - bei dunklen Exemplaren mehr, bei hellen Exemplaren weniger. Das zentrale Steuerfederpaar besitzt einen geringeren Weißbereich.
feather | number | longest |
---|---|---|
primary | 10 per wing |
117.5 - 120.5mm
n=4 P8 (100%) |
secondary | 15-16 per wing |
89.5 - 95.0mm
n=4 S1 (75%) S2 (25%) |
retrix |
12
|
87.0 - 90.5mm
n=3 R1 (33%) R3 (33%) R4 (33%) |
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Der Graufischer erreicht eine maximale Körperlänge von ca. 25cm, ein Gewicht von 68–100g (Männchen) bzw. 71–110g (weibliche Individuen) sowie eine Flügelspannweite von 45-47cm.
Die durchschnittliche, maximale Lebenserwartung in freier Natur liegt i.d.R. bei 3,5-4 Jahren, jedoch dürften manche Individuen auch deutlich älter werden.
Zwischen Männchen und Weibchen besteht ein leicht ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus - Weibchen sind leicht größer und schwerer als männliche Tiere, zudem lassen sich Männchen und Weibchen optisch voneinander unterscheiden.
Der mächtige, schwarze Schnabel des Graufischers wirkt aufgrund seiner rein schwarzweißen Erscheinung eher unscheinbar. Die Iris der Augen ist dunkelbraun gefärbt, die Beine sind schwarz. Auf dem mächtig wirkenden Kopf befindet sich eine lange, normalerweise angelegte Federhaube, dessen schwarzweiße Federn weit über den Hinterkopf hinausragen. Das Oberhaupt ist schwarz gefärbt, über dem Auge befindet sich ein breiter, weit nach hinten reichender, weißer Überaugenstreif. Im Nacken ist beidseits des Kopfes ein senkrechter, weißer Nackenstreif zu sehen, und auch die Kehlregion ist weiß - der restliche Kopf ist dunkelgrau bis schwarz gefärbt. Ein schwarzes, breites Brustband verläuft unterhalb der Kehlregion, und trennt die ansonsten weiße Unterseite von der Kehle ab (wobei das Brustband jedoch nicht immer geschlossen sein muss, in einigen Fällen ist es mittig unter dem Schnabel unterbrochen (Unterartspezifisch?)) - auch die Unterflügel sind weißlich gefärbt. Die komplette Rückenpartie ist bis in die Schwanzspitzen hinein schwarzweiß gefärbt.
Das Gefieder beider Geschlechter sieht gleich aus, jedoch besitzen männliche Graufischer i.d.R. unter dem breiten, schwarzen Brustband noch ein weiteres, schmaleres Band auf der Brust. Bei weiblichen Vögeln hingegen existiert nur das breite Brustband.
Jungvögel sind nicht so kontrastreich gefärbt wie adulte Graufischer.
Zwischen den Unterarten bestehen leichte Unterschiede in der Morphologie:
Die Lautäußerungen von Graufischern bestehen meist aus unterschiedlich kurzen, auf- und abschwellenden, leicht trillerartigen Rufen und Ruffolgen sowie hohen, an den Eisvogel (Alcedo atthis) erinnernden "Zieh"-Lauten, die jedoch deutlich kürzer sind.
Graufischer brüten in lehmigen Abhängen (Steilufer, Sand- und Lehmgruben sowie ähnliche Habitate). Die Art ist recht stark ans Wasser gebunden - wie der Eisvogel (Alcedo atthis) ebenso.
DIe vertikale Verbreitung fängt auf Meeresniveau an, und zieht sich bis in etwa 2500m üNN.
Graufischer leben entlang von Flüssen, Bächen, Entwässerungsgräben, Kanälen, in Feuchtgebieten, in der Nähe von Reisfeldern und an überschwemmtem Dauergrünland, an Gebirgsbächen, an Teichen und Seen, etc. Waldbereiche werden ebensowenig gemieden wie offene Landschaften ohne Baumbestand - lediglich große Sumpfgebiete und Mangroven scheint die Art zu meiden, wohingegen Küstengebiete generell von der Art nicht gemieden werden.
Graufischerpaare brüten nicht so solitär wie Eisvögel - Brutkolonien mit über 100 Individuen sind in Untersuchungen schon festgestellt worden (vor allem in Afrika und Indien).
Nach der Balz beginnen beide Geschlechtspartner mit dem Bau der Brutröhre - der Bau ist innerhalb von 23-26 Tagen abgeschlossen. Die im Innern leicht ansteigende Nisthöhle mit einem Kessel am Ende ist ca. 50-100cm lang und im Querschnitt hochoval. Der Kessel hat einen Durchmesser von ca. 30-40cm. Im weichen Sand sind, im Gegensatz zu hartem Lehm, Höhlenlängen von bis zu über 100cm möglich. Manchmal werden von einem Brutpaar mehrere Röhrenansätze oder fertige Höhlen gebaut. Oft werden auch alte, noch intakte Bruthöhlen nach einer Säuberung erneut bezogen. Dabei ist es unwichtig, ob das Brutpaar selber oder ein anderes die Höhle angelegt hat. Häufig werden auch unvollendete Höhlen aus vorangegangenen Jahren fertiggestellt. Besetze Bruthöhlen erkennt man an den weißen Kotresten unterhalb der Höhle.
Das Weibchen legt in der Regel 2-7 (meist 5) rein weiße Eier in die Brutkammer, in der sich im Laufe der Zeit Fisch- und Krebstierreste ansammeln. Diese werden von beiden Geschlechtspartnern abwechselnd bebrütet - das Weibchen brütet meist nachts. Die Eier werden 18-21 Tage lang bebrütet. Meist schlüpfen alle Küken an einem Tag. 18-25 Tage nach dem Schlupf fliegen die Jungen aus. Die Jungvögel halten sich nach dem Ausfliegen noch in der Umgebung reglos auf Sitzplätzen auf. Beide Elternteile versorgen sie weiterhin mit Nahrung, führen sie dabei aber stückweise von der Bruthöhle weg. Anfangs bekommen sie die Nahrung gereicht, später fliegen sie den Altvögeln entgegen. Zudem beginnen sie bald, das Jagen zu lernen.
Von allen begonnenen Bruten geht ein relativ hoher Prozentsatz verloren. Ein Großteil der Verluste entsteht durch Hochwasser. Dabei werden manche Bruthöhlen durch starke Regenfälle überflutet oder zum Einsturz gebracht.
Eine ungünstig angelegte Nisthöhle kann von Bodenprädatoren ausgeraubt werden. Dabei werden Eier und jüngere Jungvögel sowie meist auch der hudernde oder brütende Altvogel erbeutet.
Mehrfachbruten sind bekannt.
Der Graufischer wird in folgende Unterarten unterteilt:
Ceryle rudis wird von der IUCN / BirdLife International als "LC = Least Concern" - also als "Nicht Bedroht" - eingestuft. Zwar ist die Art global nicht gefährdet, jedoch scheinen Lokalpopulationen durchaus schon bedroht bis ausgestorben zu sein.