Die verschiedenen Ausprägungen der Gefiederfärbung des Habichts lassen sich in vier Kategorien unterteilen, die in den meisten Fällen auch sicher voneinander unterschieden werden können. Sowohl Geschlecht als auch Unterschied von Jung- zu Altvogel lässt sich meist eindeutig voneinander abgrenzen.
Adultes Weibchen
Als Typus für diese Beschreibung soll das adulte Weibchen genutzt werden. Die Hand- und Armschwingen sind je nach Jahreszeit und damit einhergehendem Abnutzungsgrad dunkelgrau bis graubraun gefärbt. Von der Basis bis zur Spitze ziehen sich breite, relativ geradlinige dunkle Querbinden. Auf der Innenfahne sind diese klar gezeichnet, auf der Außenfahne meist nur schemenhaft angedeutet. Die basalen Zwischenräume zwischen den Binden sind fleckig weiß aufgehellt. Im frischen Zustand besitzen die Federn einen feinen weißlichen Spitzensaum. Die Querbinden der Armschwingen sind schmaler als auf den Handschwingen. Die Steuerfedern sind relativ lang. Wie auch auf den Schwingen findet sich die weiß gefleckte Aufhellung der Federbasis und dunkle Querbalken. Diese reichen meist nicht ganz bis zum Rand der Feder sondern verlaufen von der Mitte aus zu den Rändern schmaler werdend. Die dunkle Subterminalbinde an der Spitze der Feder ist breiter als die restlichen Binden und reicht über die gesamte Feder. Der weiße Spitzensaum kann frisch nach der Mauser rein weiß und breit ausgebildet sein oder im abgenutzten Zustand dreckig sandfarben und relativ schmal oder ausgefranst sein. Es gibt Belege von Vögeln, welche in den Steuerfedern keinerlei Querbinden besitzen und lediglich eine dunkle Subterminalbinde aufweisen - der Rest der Federn ist einfarbig grau gefärbt.
Adultes Männchen
Die Färbung ist identisch zu der des adulten Weibchens, jedoch sind die Federn allesamt kleiner. Das Besondere ist, dass es keinen Überschneidungsbereich zwischen Männchen und Weibchen zu geben scheint. Eine Feder lässt sich somit anhand der Größe immer einem Geschlecht zuordnen. Mit ein bisschen Erfahrung kann man so auch eine einzelne Feder schnell auch ohne Größenvergleich bestimmen. Die längste Handschwinge der weiblichen Vögel (meist H6) misst meist über 280 mm, die der Männchen meist weniger als 270 mm.
Juveniles Weibchen
Im Gegensatz zum adulten Vogel sind die Querbinden kräftiger abgegrenzt, verlaufen nicht ganz so geradlinig, sondern wirken geschwungen oder verzerrt und sind auch auf der Außenfahne klar zu erkennen. Die Basis ist nicht weiß aufgehellt, sondern die gesamte untere Hälfte der Federinnenfahne ist cremefarben gefärbt. Die Hand- und vor allem die Armschwingen besitzen einen breiten - breiter als bei ad. Vögeln - cremefarbenen Spitzensaum, der meist auch bei verschlissenen Federn noch gut erkennbar ist. Die Unterflügelfedern sind cremefarben und breit braun gebändert - bei adulten Vögeln sind diese weiß mit einer schmalen schwarzbraunen Querbänderung. Die Steuerfedern sind ebenfalls cremefarben bis aschbraun gefärbt, die Querbinden sehr deutlich, oft noch kontrastverstärkend durch helle Konturen abgesetzt. Die Querbinden reichen über die gesamte Federbreite und sind nur etwas schmaler als die Subterminalbinde. Die Spitze ist hell cremefarben gesäumt. Die Steuerfedern können an der Basis rein weiß aufgehellt sein. Auch das Brust und Bauchgefieder zeigt einen deutlichen Unterschied. Dieses ist bei adulten Vögeln rein weiß mit klaren Querbinden, bei juvenilen Vögeln cremefarben mit einem oder mehreren tropfenförmigen Flecken entlang des Kiels. Je nach Lage können diese Flecken auch Querbinden bilden, diese sind aber niemals so fein wie bei Altvögeln. Die rotbräunlichere Färbung der Jungvögel bildet die Grundlage für den häufig verwendeten Begriff des "Rothabichts" für einen Jungvogel. Es handelt sich dabei also nicht um eine eigenständige Art.
Juveniles Männchen
Gleich gefärbt dem Weibchen aber deutlich kleiner.
Vögel im 2. Jahr
Vorjährige Vögel können vor der Mauser am eindeutigen Jugendgefieder erkannt werden. Während der Mauser sind Jugend- und Adultgefieder vermischt. Die Schwingen und das Steuer zeigen dann klar erkennbare Generationsunterschiede zwischen den einzelnen Federn. Zu Beginn des 3. Kalenderjahres können Vögel einzelne unvermauserte Flügeldecken aufweisen, die eine Bestimmung als 3. KJ ermöglichen.
ssp. fujiyamae
Das Gefieder ist deutlich dunkler und die Querbinden verschwimmen etwas mehr mit dem Untergrund. Ähnlich dem Schwarzmilan können teilweise auch die Bänder gar nicht mehr erkennbar sein und auf den dunklen Federn nur als undeutliche Fleckenstruktur erkennbar sein.
ssp. albidus
Gegensätzlich dazu ist die nördliche Unterart albidus gefärbt. Die Federn sind allesamt heller gefärbt. Adulte Vögel wirken deutlich blasser, manche Exemplare sogar fast rein weiß. Die Querbinden sind undeutlicher und nur hell sandfarben angedeutet. Jungvögel sind kontraststärker gefärbt, allerdings auch deutlich heller, sandfarben und die Schwingen zeigen schmalere Querbinden.
ssp. schvedowi
Die Eigenheiten dieser Unterart liegen alle innerhalb des Variationsbereichs der Nominatform und sind daher nicht klar herauszustellen.
Abgrenzung zu anderen Arten
Die Art, die dem Habicht von der Färbung am nächsten kommt ist der Sperber. Dieser ist allein durch die kleinere Größe der Federn immer klar zu unterscheiden. Auch wirkt die Färbung des Großgefieders des Sperbers oft klarer und weniger fleckig als das des Habichts. Die extreme Variationsbreite des Mäusebussards macht es bei manchen einzelnen Federfunden nicht einfach diesen vom Habicht zu unterscheiden. Der Mäusebussard ist meist bräunlicher gefärbt und die Schwingen der adulten Vögel besitzen eine klarere dunkle Endbinde, auch sind die Federn in Relation breiter und kürzer, aber es kann in Einzelfällen schwierig sein anhand von Merkmalen eine eindeutige Bestimmung vorzunehmen und man muss sich auf seine Erfahrung verlassen. Bei den Steuerfedern ergibt sich keine Verwechslungsgefahr.
Mauser
Der Habicht vollzieht eine Vollmauser nach der Brutzeit, bei der aber oft einige mittige Armschwingen unvermausert verbleiben. (siehe Javier Blasco-Zumeta & Gerd-Michael Heinze: Guía de identificación de aves de Aragón y España continental)