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Der Raubwürger ist die größte in Europa vorkommende Würgerart. Die Handschwingen sind in ihrer Grundfärbung weiß und im oberen Teil schwarz gefärbt (manchmal auch dunkelbraun verblasst). Die Armschwingen besitzen eine dunkle (meist schwarze) Außenfahne, eine schwarzgrau Innenfahne mit einer weißen, schräg abgegrenzten Basis und einer weißen Federspitze. Diese Spitze kann auch eine vollständige Kontur bilden und somit den dunklen Bereich auf den Armschwingen einfassen. Die Schirmfedern sind einfarbig dunkelgrau/schwarz mit einer leichten Aufhellung der Innenfahnenbasis.
Die Steuerfedern von Lanius excubitor bieten die größte Varianz innerhalb dieser Art. Die mittlere Steuerfedern ist meist recht einfarbig schwarzgrau gefärbt mit einer kleinen hellen Basis. Auch kann diese Federn bereits eine weiße Spitze besitzt. Im Steuer nach außen nimmt nun der Weißanteil zu, indem sowohl Basis als auch helle Spitze sich immer weiter ausdehnen. Meist ist der Weißanteil auf der Außenfahne höher. Bei hellen Exemplaren kann die S6 und auch die S5 vollständig weiß gefärbt sein, bei dunklen auch die S6 noch eine sehr deutliche dunkle Fläche aufweisen.
feather | number | longest |
---|---|---|
primary | 10 per wing |
94.2 - 101.5mm
n=11 P7 (45%) P6 (55%) |
secondary | 9 per wing |
79.5 - 89.0mm
n=12 S2 (33%) S1 (67%) |
retrix |
12
|
112.5 - 126.5mm
n=9 R1 (78%) R3 (11%) R2 (11%) |
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Der Nördliche Raubwürger ist 24–25cm groß und wiegt 48–93g. Die Flügelspannweite beträgt 30 bis 35cm, damit ist der Vogel etwa so groß wie eine Amsel (Turdus merula), jedoch etwas gedrungener.
Lanius excubitor ist dem Mittelmeer-Raubwürger (L. meridionalis) sehr ähnlich, jedoch gedrungener, schwerer und mit einem etwas kürzeren Schnabel als seine südliche Schwesternart.
Die Oberseite des Kopfes, Nacken und Rücken sind einheitlich schiefergrau gefärbt. Die Schultern sind hell, bei einigen Unterarten auch weiß gefärbt und stehen im Kontrast zu den schwarzen Hand- und Armschwingen. Die Armschwingen sind außerdem immer deutlich reinweiß gesäumt. Die Flügeloberseite zeigt zudem ein weißes Feld, bei einigen Unterarten sind zwei vorhanden. Die Steuerfedern sind schwarz gefärbt, die äußeren Steuerfedern haben jedoch einen größer werdenden Weißanteil. Die Unterseite des Vogels ist hellgrau oder weißlich bis cremefarben, Bauch und Flanken sind häufig rosa gehaucht. Die breite, schwarze Gesichtsmaske zieht sich von vom Schnabelansatz über die Augen, bis zu den Ohrdecken. Der breite schwarze Schnabel ist zur Spitze hin hakenförmig gebogen. Beine und Zehen sind dunkelgrau.
Der Geschlechtsdimorphismus ist nur schwach ausgeprägt. Die Weibchen sind meist geringfügig kontrastärmer und besitzen häufig eine leichte Sperberung im Bereich der Brust, der Flanken und des Nackens. Die weißen Gefiederanteile an Flügel und Steuer sind kleiner als beim Männchen und nicht so deutlich abgegrenzt.
Das Jugendkleid ähnelt dem Gefieder der Weibchen, die Sperberung an Hals, Brust, Nacken und Flanken ist jedoch deutlicher ausgeprägt. Die weiße Randung an den Handschwingen ist breiter und der Schnabel ist braun, statt schwarz.
Gesang und Rufe Nördlichen Raubwürgers ähneln stark denen des Mittelmeer-Raubwürgers. Der Gesang besteht aus wohltönenden, flötenden Strophen, aber auch aus würgertypischen, plaudernd-schwatzenden Passagen, die häufig Elemente anderer Singvogelarten beinhalten. Insgesamt imitiert Lanius excubitor häufiger als Lanius meridionalis. Der Gesang wird von exponierten Singwarten aus vorgetragen.
Die Rufe sind vielfältig, bei Bedrohung setzt die Art beispielsweise ein lautes, grelles Trillern, den Wächterpfiff, ein.
Der Nördliche Raubwürger besiedelt offene Landschaften mit spärlicher Vegetation, die einen lockeren Gehölzbestand aufweisen (z.B. Randgebiete von Mooren, Waldränder, Heidegebiete, Lichtungen mit Buschbestand, etc.). Auch große Lichtungen mit verbuschten Strukturen, Feuchtwiesenbereiche mit Büschen u.ä. Habitate werden besiedelt. Die Art kommt auch in anthropogen geprägten Lebensräumen wie beispielsweise Streuobstwiesen, Truppenübungsplätzen und Tagebaufolgelandschaften vor.
Die Brut- und Winterhabitate von Lanius excubitor unterscheiden sich in ihrer Ausprägung. Nach der Brutzeit besiedeln die Tiere offenere, stärker durch Strauch- statt Baumbewuchs geprägte Lebensräume, auch landwirtschaftlich genutzte Areale werden in dieser Zeit besetzt.
Lanius excubitor ernährt sich überwiegend von tierischer Nahrung, nur im Herbst werden gelegentlich Früchte verzehrt. Es werden vor allem Kleinsäuger (Wühlmäuse, Echte Mäuse, Spitzmäuse) erbeutet, deren Gesamtnahrungsanteil bis zu 90% betragen kann. Des Weiteren spielen Kleinvogelarten bis zur Größe einer Wacholderdrossel eine beträchtliche Rolle im Nahrungsspektrum. Seltener werden andere Wirbeltiere wie Fledermäuse, Reptilien, Amphibien und Fische gejagt und gelegentlich ernährt sich die Art sogar vom Aas größerer Tiere. Die Art ist in der Lage Beutetiere zu wegzutragen, die seinem Eigengewicht entsprechen.
Während der Jungenaufzucht werden verstärkt Insekten, besonders Laufkäfer, Blatthornkäfer und Rüsselkäfer, gejagt.
Wie andere Lanius-Arten, jagt auch der Nördliche Raubwürger hauptsächlich von Ansitzwarten aus, die häufig gewechselt werden. Die Art unternimmt aber auch langsame Suchflüge, die oft von kurzen Rüttelflügen unterbrochen werden, ehe die gesichtete Beute am Boden geschlagen wird. Bei schlechter Sicht jagt der Nördliche Raubwürger außerdem auch am Boden, in dem er seine Beute schreitend oder hüpfend verfolgt.
Das Aufspießen zum Anlegen von Vorräten ist bei Lanius excubitor stärker ausgeprägt als bei Lanius meridionalis. Während der Balz werden mehr Beutetiere aufgespießt und oftmals gut sichtbar deponiert, während der Brutzeit liegen die Vorratskammern versteckt und nestnah.
Nördliche Raubwürger werden bereits am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif, brüten jedoch meist erst im zweiten Jahr.
Die Art führt eine monogame Saisonehe. Die Paarbildung beginnt bei nicht ziehenden Populationen bereits Ende Februar, die der Zugvögel erfolgt deutlich später. Die Art zeigt eine große innerartliche Aggression, die während der Balz zwar abnimmt, jedoch nicht verschwindet. Ist ein Weibchen in der Nähe beginnt ein komplexes Balzritual, bei dem das Männchen auffällige Hochflüge vollführt und es bei Erfolg zur Kopulation kommt. Die Hochflüge und auch Futterübergaben werden mehrfach wiederholt.
Der Nistplatz wird vom Männchen ausgewählt und befindet sich in dichten Büschen und Bäumen. Das voluminöse Nest wird aus Stängeln, Zweigen und Grashalmen in unterschiedlichen Höhen erbaut, es kann sowohl bodennah (unter 2m), als auch in Höhen von über 20m angelegt werden. Das Gelege besteht aus 4-7, selten bis zu 9 Eiern. Während der Brut, die 15 bis 17 Tage andauert, versorgt das Männchen das Weibchen mit Futter. Die geschlüpften Jungtiere werden hauptsächlich vom Weibchen gefüttert, das Männchen versorgt das Weibchen weiterhin mit Nahrung. Nach etwa 19 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest, sie werden aber noch vier Wochen oder länger von den Altvögeln versorgt.
Lanius excubitor ist je nach Population und Verbreitungsareal Standvogel, Kurz- oder Langstreckenzieher. Die Winterquartiere der nördlichen Populationen liegen häufig in den Brutarealen der südlichen Populationen, diese wiederum bleiben entweder im näheren Umkreis des Brutgebiets oder weichen in klimatisch günstigere Gebiete aus.
Die Zugrichtungen der verschiedenen Unterarten und Populationen sind nicht einheitlich. Skandinavische Vögel überwintern vor allem in Großbritannien, mitteleuropäische Individuen ziehen häufig nach Süd- und Westfrankreich. In Mitteleuropa verlassen nur etwa 50% der Tiere ihre Brutreviere, in Nordeuropa ansässige Tiere sind zu 100% Zugvögel.
Der Nördliche Raubwürger kommt in den folgenden Ländern als Brutvogel und/oder Wintergast vor:
Der Nördliche Raubwürger wird in 9 Unterarten mit folgender Verbreitung unterteilt:
L. excubitor wird zwar global von der IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" (also als "Nicht Bedroht") geführt, jedoch ist die Art in Mitteleuropa vielerorts ausgestorben, und wird in vielen lokalen Roten Listen als "Vom Aussterben bedroht", "Stark Gefährdet" etc. geführt.
Wichtig für den Raubwürger sind offene Brachflächen, ausgedehnte Heckenbereiche mit dornigen Gebüschen und Sträuchern, zur Brutzeit ausreichende Nahrungsvorkommen in Form von Großinsekten, Echsen, Amphibien, etc. Ganz wichtig ist hier das Thema "Intensive Landwirtschaft", da hier der Einsatz von Pestiziden, Insektiziden u.ä. chemischen Mitteln die Nahrungsgrundlagen vernichten.