Die Gabelracke (Coracias caudatus) ist der Nationalvogel der beiden Länder Kenia und Botswana. Dieser besonders farbenprächtige Rackenvogel wird häufig als einer der schönsten Vogelarten der Welt beschrieben und ist für viele Touristen ein besonderer Hingucker.
Gabelracken wirken aufgrund der langen Schwanzfedern (Streamer-Federn) nicht so plump wie etwa die Hinduracke, der Kopf mit dem kräftigen wirkt trotz dessen vergleichsweise groß. Die Körpergröße variiert zwischen 35-45 cm, bei einer Flügelspannweite von 51-58cm. Damit ist die Art etwa so groß wie ein Eichelhäher. Das Gewicht der Gabelracke beträgt zwischen 87 und 135g.
Über die Lebenserwartung in freier Wildbahn ist nichts bekannt, jedoch werden die Tiere in Gefangenschaft wohl maximal 8-9 Jahre alt.
Unter den Rackenvögeln ist diese Art eine der farbenprächtigsten. Das Brustgefieder variiert von malvenrot bis violett. Angrenzend daran schimmert das Bauchgefieder in einem türkisen Farbton, der sich zur Unter- und Oberseite der Flügel fortsetzt. Die Flügelspitzen hingegen sind kräftig blau. Kopf und Nacken des Vogels sind grün, um den kräftigen, schwarzen Schnabel herum bis über die Augen ist das Gefieder weiß. Der Rücken und Teile der Flügel ist braun gefärbt, die Steuerfedern sind ebenfalls türkis. Die Gabelracke besitzt grün-graue Füße, die Augenfarbe ist braun. Die Geschlechter sind anhand des Gefieders allerdings kaum zu unterscheiden.
C. c. caudata ist von der Krone bis zum Mantel olivgrün gefärbt. Die Kehle und die Brust fliederfarben. Die Kehle weist eine starke und die Brust eine leichte, weiße Längsstrichelung auf.
C. c. lorti ist der Krone bis zum Mantel grünblau gefärbt. Die Kehle ist fliederfarbenund weißt eine starkr, weiße Längsstrichelung auf. Die Brust ist azurblau. Manche Exemplare besitzen kleine, fliederfarbene Flecken zwischen der Brust- und Bauchregion.
Es bestehen in den Überschneidungsgebieten Verwechslungsmöglichkeiten mit der Senegalracke - allerdings besitzt diese keine violette, sondern eine schwach blaue Brust. Die Lebensräume der beiden Arten überschneiden sich in einem Korridor von Nord-Äthiopien bis zum östlichen Zentral-Äthiopien sowie von Südwest-Äthiopien bis an den Turkana-See.
Die Spatelracke kann gut anhand ihrer spachtelförmigen Schwanzfedern sowie ihrer blauen Kehle und Brust von der Gabelracke unterschieden werden.
Der Ruf der Gabelracke ist sehr hart und ähnelt einem Kreischen, auch mit den Tönen einer Dampflok vergleichbar „zaaak“. Während des Balzfluges äußert der Vogel laute, heisere Töne.
Gabelracken besiedeln halboffene Landschaften wie Baum- und Dornbuschsavannen sowie offenes Buschland. Die Art besiedelt außerdem Kulturland und ist in Kenia und Tansania die häufigste Rackenart, die diese Lebensräume besiedelt.
Wie andere Rackenarten auch, nutzt Coracias caudata Bäume und vergleichbare Strukturen als Ansitzwarten zur Jagd. Das Beutespektrum der Art ist vielfältig: Insekten aller Art, Skorpione und auch kleinere Wirbeltiere wie Frösche und Reptilien werden erbeutet. Zur Regenzeit, wenn die Termiten ausschwärmen, ernährt sich der Vogel fast ausschließlich von Termiten. Gleiches gilt für Heuschreckenschwärme, die dann bevorzugt gejagt werden.
Die Brutzeit der Gabelracke variiert je nach Vorkommensgebiet. In Somalia beginnt die Brutzeit beispielsweise Ende April und endet Mitte September. Beide Unterarten sind monogam, wobei das Männchen den Brutplatz wählt.
Die Balz der Gabelracken besteht, wie bei anderen Rackenarten ebenso, aus aufwendigen Luftmanövern. Die Vögel fliegen zuerst nach oben, lassen sich dann mit geschlossenen Flügeln nach vorn kippen und fliegen zuletzt flügelschlagend und laut rufend gen Boden.
Die Gabelracke ist ein Höhlenbrüter und nutzt Baumhöhlen, alte Spechthöhlen, aber auch Bruthöhlen in Termitenhügeln, wobei das Männchen auch andere Arten wie beispielsweise Steppenbaumhopfe oder Glanzstare vertreibt und die bereits besetzte Höhle dann für sich beansprucht.
Eine Brut besteht aus 2 bis 4 Eiern, die 22 bis 24 Tage von beiden Geschlechtspartnern abwechselnd bebrütet werden. Die Schlüpflinge sind nach weiteren 18-20 Tagen flügge. Während der Zeit bis zum Flüggewerden werden die Jungvögel von beiden Elternteilen mit Nahrung versorgt.
Coracias caudatus ist in der Regel kein Zugvogel, kann aber auf der Suche nach Nahrungsquellen nomadisieren. Solche Sichtungen werden regelmäßig im südlichen Teil der arabischen Halbinsel, speziell im Oman und Jemen, erfasst.
Die Gabelracke (C. caudatus) bewohnt in zwei Unterarten das südliche und östliche Afrika nordwärts bis Uganda und Kenia sowie Äthiopien südwärts bis zum Lake Turkana, Somalia und Nordost-Kenia:
- C. c. caudata - Verbreitet von Zentral-Kenia bis an die Atlantikküste und das nördliche Südafrika.
- C. c. lorti - Kommt von Ost- und Nord-Kenia bis zur Küste des Roten Meeres in Äthiopien und Somalia.
Die Gabelracke wird von der IUCN / Birdlife International als "LC = Least Concern" - also als "Nicht Bedrohtt" - eingestuft.
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WA
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Verordnung (EG) Nr. 865/2006
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Bundesnaturschutzgesetz §44
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