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Diademrotschwanz
Phoenicurus moussieri
Art der Muscicapidae

ad. Männchen
ad. Weibchen

Die Hand- und Armschwingen des Diademrotschwanzes sind dunkelgrau gefärbt und damit deutlich weniger braun als Garten- oder Hausrotschwanz. Die Außenfahne ist abgedunkelt und fast schwarz. Ähnlich dem Spiegelrotschwanz (Phoenicurus auroreus) oder dem Amurrötel (Monticola gularis) finden sich auf der Außenfahne der Armschwingen kräftig weiße Felder. Diese reichen beim Diademrotschwanz jedoch bis in die inneren Handschwingen hinein. Beim Weibchen fehlen diese Felder. Sie besitzen eine blasse graubraune Spitzensäumung der Schirmfedern. Die Steuerfedern sind gelb- bis kiefernholzbraun und damit etwas gelblicher als beim Hausrotschwanz. Die Außenfahne verlaufen zur Spitze ins Dunkle. Die S1 ist stark abgedunkelt und bis auf die gelbgoldene Basis schwarzgrau. Das Steuer der Weibchen ist ebenso gefärbt, jedoch besitzt die S1 eine eher graue, farblose Basis (muss anhand von Reihenuntersuchungen noch belegt werden). Die Unterarmdecken der Männchen sind pastellgelb bis rahmfarben. Beim Weibchen sind diese blass gelb bis cremeweiß.

Während die Außenfahnen der H5-H8 im oberen Teil teilweise verengt sind, besitzen die Innenfahnen der H8-H10 (teils auch undeutlich die H7) eine Verengung.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 59.0 - 60.0mm n=2
H5 (100%)
Armschwinge 9 pro Flügel 52.5 - 53.0mm n=2
A1 (100%)
Steuerfeder 12
54.0 - 54.5mm n=3
S4 (33%) S3 (67%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

Weibchen

Länderzuweisungen

Sperlingsvögel

Merkmale

Der Diademrotschwanz (Phoenicurus moussieri) erreicht eine Körperlänge von nur 12cm und ist damit die kleinste Art innerhalb der Rotschwänze. Die Flügelspannweite beträgt etwa 18 bis 20cm und das Gewicht variiert zwischen 14 bis 15 Gramm. Die Art weist einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf.

Die adulten Männchen sind kontrastreich gefärbt, der Kopf ist schwarz und weist einen breiten, weißen Streifen auf, der über dem Auge seitlich bis zum Nacken verläuft. Die übrige Oberseite ist ebenfalls schwarz, an den Schwingen befindet sich eine weiße Flügelbinde. Das Steuer ist von kastanienbrauner Färbung, das Gefieder der Unterseite vom Bauch bis zum Schnabelansatz ist satt orangerot.
Das etwas kleinere Weibchen ist wie alle Rotschwanzweibchen unscheinbarer gefärbt, die Oberseite ist fahlbraun. Die Unterseite ist blasser orangerot als die des Männchens, aber kräftiger als beim ähnlich aussehenden Weibchen des Gartenrotschwanzes. Jungvögel ähnlich den Weibchen, allerdings ist die Unterseite, besonders Kehle und Brust, dunkel gefleckt. Die juvenilen Männchen weisen bereits die weiße Flügelbinde auf schwarzen Schwingen auf.

Der Gesang des Diademrotschwanzes besteht aus mehreren Elementen, die aus kratzenden Geräuschen, “svii-svii“-Lauten und häufig sind auch schnelle Abfolgen von Pfeif- und zwitschernden Tönen zusammengesetzt sind.

Habitat & Biologie

Der Diademrotschwanz besiedelt trockene, zum Teil schroffe Lebensräume im Tief- und Hügelland, steinige Plateaus, Geröllfelder und andere Hochgebirgshabitate.
Die Art kommt in Höhen von bis zu 3.000 m vor, die Besiedlungsdichte ist in den mittleren Höhenlagen jedoch am größten.
Im Winter weicht die Art in tiefer gelegene Areale aus und ist dann auch in kleinen Gehölzen in Küstennähe, Anbauflächen, Gärten und in Oasen am Rand der Sahara zu finden.
Auch nimmt der Diademrotschwanz häufig in den niedrigen Lagen (Meeresniveau bis wenige hundert Meter üNN) Marokkos, Algeriens und Tunesiens z.T. die Rolle des europäischen Hausrotschwanzes ein - in Nordwest-Afrika überschneiden sich die Verbreitungsgrenzen beider Arten.

Das Nahrungsspektrum vom Diademrotschwanz umfasst überwiegend tierische Bestandteile in Form von Insekten und anderen Wirbellosen. Am häufigsten werden Ameisen verzehrt, gefolgt von Käfern, Grashüpfern und Larven verschiedenster Art.
Die Jagdmethode von Phoenicurus moussieri entspricht die der Fliegenschnäpper, d.h. er macht von einem Ansitz aus Jagd auf vorbeifliegende Insekten.

Bereits am Ende des ersten Lebensjahres werden Gartenrotschwänze geschlechtsreif. Die Brutpaare sind während der Brutsaison vorwiegend monogam.
Die Brutzeit variiert je nach Verbreitungsgebiet: In Südwestmarokko beginnt sie Mitte März, in großen Teilen des Verbreitungsgebietes im April und in Höhenlagen ab 2.000 m erst Mitte Mai/ Anfang Juni.
Die Art ist ein anpassungsfähiger Höhlen- und Nischenbrüter. Die napfförmigen Nester werden in Felslöchern und –spalten, Geröll, Mauern und gelegentlich auch in Sträuchern oder am Boden errichtet.
Das Gelege besteht aus 3-6 Eiern, die Brutzeit dauert ca. 14 Tage. Nach weiteren 2 Wochen verlassen die Jungvögel das Nest.

Der Diademrotschwanz ist ein Standvogel. Individuen, die in Regionen ab 2.000 m brüten ziehen nach der Brutzeit jedoch in tiefer gelegene Areale und unternehmen dabei größere Wanderungen beispielsweise zu Oasen am Rand der Sahara.

Verbreitung

Beim Diademrotschwanz werden keine Unterarten unterschieden.

Bemerkungen

Die IUCN / Birdlife International stuft P. moussieri als "LC = Least Concern" - also als "Nicht Bedroht" - ein.

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    besonders geschützt