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Schwarznackenpirol
Oriolus chinensis
Art der Oriolidae

ad. Männchen

Die Handschwingen (HS) von adulten Männchen weisen eine schwarze Grundfärbung auf. Die Außenfahnen der Handschwingen besitzen unterschiedlich ausgeprägte, gelbe Säume auf den Außenfahnen, während den Innenfahnen weißgraubraune Bereiche zu Eigen sind, die an der Spule beginnen und zur Spitze hin schmaler werdend verlaufen.
Die Spitzen der Handschwingen besitzen schmutzig weiße Außensäume. Die äußeren Oberhanddeckfedern (OHD) besitzen großzügige, gelblichweiße Spitzen mit weißen, großen Innenfahnenbereichen, während die Innenfahne der OHD weißgrau gesäumt ist - die restlichen OHD haben nur kleine, gelbe Spitzenflecken. Die Armschwingen (AS) adulter Männchen besitzen ebenfalls eine schwarze Grundfärbung, die Innenfahnen hingegen haben unscharf abgegrenzte, große, gelbgraubraune Bereiche, die sich zu den Spitzen hin verlieren.
Die Außenfahnen der Armschwingen sind von der Flügelmitte zu den Schirmfedern hin mit zunehmender Breite hin gelb gesäumt. Dieser Saum geht auf H1 etwa ab 50% der Federlänge von der Spule aus gesehen in ein schmales, gelbes Feld über. Sowohl Breite dieser Felder, als auch die Länge nehmen auf die Schirmfedern zulaufend kontinuierlich zu.
Die Schirmfedern (A8-A10) hingegen sind different zu den übrigen Armschwingen gefärbt. Die beiden ersten Schirmfedern (A8 und A9) besitzen auf den Innenfahnen gelbgraue Bereiche, die in die schwarze Grundfärbung hineinreichen, auf A9 spaltet dieser Bereich sogar einen schwarzen Längsbalken an der Außenkante der Innenfahne ab, so dass sich die gelben Felder auf Innen- und Außenfahne zur Spitze hin vereinen und ein umgedrehtes "V" bilden.
Die kleinste Schirmfeder (A10) hingegen besitzt eine gelblichgraue Außenfahne sowie eine gelbgraue Basis auf der Innenfahne, die etwa 1/3 der Innenfahne einnimmt - der restliche Bereich der Innenfahne ist zur Spitze hin schwarz gefärbt.
Die Oberarmdeckfedern (OAD) besitzen eine schwarze Basis an den Spulen sowie gelbgraue Felder in den Innenfahnen. Das schwarz der Außenfahnen wird sehr bald durch gelb abgelöst, das scharf abgegrenzt zunehmend die gesamte Außenfahne zur Spitze hin einnimmt. Das gelb der Außenfahnen greit zur Spitze hin auf die Innenfahnen über, zu den Schirmfedern in verstärktem Maße. In Höhe der Schirmfedern findet sich auf den OAD ein ähnlicher Zeichnungsverlauf wie auf der jeweiligen Schirmfeder.
Die Unterflügeldeckfedern (UFD) des männlichen Schwarznackenpirols sind weißlich gelb gefärbt. Die Steuerfedern adulter Männchen besitzen leuchtend gelbe Basen (in Spulenhöhe) auf Innen- und Außenfahnen. Auf den Außenfahnen gehen diese Basen recht schnell in schwarz über, wohingegen die Innenfahnen schmutzig schwarzgelbe Bereiche besitzen, die zur Spitze hin scharf abgegrenzt in schwarz übergehen. Während die mittleren Steuerfedern (S1) keinen gelben Saum besitzen, sind S2, S3, S4, S5 und S6 auf der Innenfahne gelb gesäumt, bauf S6 ist der Saum breit und stark ausgeprägt. Die S5 besitzt einen sehr feinen, gelben Saum auf der Außenfahne, während S6 hier unregelmäßig und breit gesäumt ist. Die Spitzenbereiche der Steuerfedern sind bei adulten Männchen leuchtend gelb gefärbt, diese "Spitzenflecken" werden von innen nach außen (von S1 nach S6) hin immer größer. Die Säume der Steuerfedern vereinen sich mit den gelben Spitzen.

Die Handschwingen H6 bis H8 besitzen deutlich verengte Außenfahnen, bei H9 ist fast die komplette Außenfahne verschmälert - bis auf einen kleinen Bereich oberhalb der Spule. H10 ist in etwa nur halb so lang wie die längsten Handschwingen, und besitzt eine komplett verschmälerte Außenfahne. H5 kann eine leichte, angedeutete Verengung der Außenfahne besitzen, dies ist jedoch kein Muss.

Die Kiele des Großgefieders (Schwung- und Steuerfedern) sowie der OHD und OAD beider Geschlechter sind an den Spulen weiß gefärbt, und nehmen dann die Färbung der jeweiligen Federn an.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 131.5 - 134.0mm n=2
H7 (100%)
Armschwinge 10 pro Flügel 96.5 - 97.0mm n=2
A1 (100%)
Steuerfeder 12
97.5 - 103.5mm n=2
S1 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

ad.

Länderzuweisungen

Sperlingsvögel

Merkmale

Der Schwarznackenpirol erreicht eine Körperlänge von 22-25cm bei einer Flügelspannweite von 44-47cm und einem Gewicht von 65-67g.

Der Schnabel von Oriolus chinensis ist rötlich gefärbt, während die Beine grau sind.
Adulte Männchen sind am Kopf, Brust, Bauch, Rücken, Flanken und am Bürzel leuchtend Sonnengelb gefärbt, die Flügel und der Schwanz sind schwarz mit kleinen Gelbbereichen (Oberhanddecken, die Außenfahnen der Armschwingen und die Endbereiche der Steuerfedern). Ein breites, schwarzes Band zieht sich vom Schnabel über die Augen bis in den Nacken.
Adulte Weibchen sind am Kopf, auf dem Rücken und an Brust/Bauch/Flanken ebenfalls goldgelb gefärbt, jedoch besitzen die Flügel olivgrüngeöbes Deckgefieder, und das Augenband ist lange nicht so abgegrenzt schwarz ausgebildet. Weiterhin kann an Brust, Bauch und Flanken eine Strichelung bestehen.
Diesjährige Exemplare/Jungvögel sind ähnlich den Weibchen gefärbt, jedoch längst nicht so intensiv in den Farben - auch ist der Schnabel nicht rot, sondern leicht rosagrau, und es besteht eine starke Strichelung der Brust-/Bauch-/Flankenregion.

Die Gestalt des Schwarznackenpirols ähnelt anderen Singvögeln in seiner Größe (Drosseln, Blaumerle und Steinrötel, etc.). Das Flugbild erinnert an eine Drossel. Schwarznackenpirole fliegen sehr oft schnell und hektisch zwischen den Baumkronen umher.

Die Lautäußerungen von Oriolus chinensis sind vielfältig. Oft hört man ein raues und heiseres "wjäääähk" ähnlich einem Eichelhäher. Des weiteren kann man auch ein falkenartiges "gigigigigigi" hören. Der Gesang ist laut melodisch flötend ähnlich dem Pirol (Oriolus oriolus).

Habitat & Biologie

Der Schwarznackenpirol bewohnt Laub- und Mischwälder (oft gewässerbegleitend) mit ausreichender Strauch- und Krautschicht.
Diese Pirolart benötigt zum Brüten eine natürliche Kraut- und Strauchschicht, da seine Nahrung zu einem großen Teil aus zuckerhaltigen Früchten besteht. Der andere Teil der Nahrung setzt sich aus diversen Insekten und Spinnen zusammen.

Jedes Jahr läutet das Männchen die Paarungszeit mit dem flötenden Paarungsruf „Bühlo“ ein. Durch diesen Ruf werden die Weibchen angelockt. Nach der Paarung bauen die Paare vorzugsweise in geschützten Mischwäldern ein kunstvolles Napfnest, welches aus Wurzelteilen und Rinde gebaut wird. Das Napfnest liegt stets zwischen zwei Astgabeln. Das Weibchen legt in den Monaten Mai bis Juli zwei bis fünf Eier, die auf blassrotem Grund rotbraun gesprenkelt sind. Das allein brütende Weibchen wird während der gesamten Brut- und Huderzeit vom Männchen mit Futter versorgt. Nach ca. 3 Wochen Brutzeit schlüpfen die Küken, die wiederum nach weiteren 3-4 Wochen flügge sind.

Verbreitung

Von O. chinensis sind mindestens 20 rezente Unterarten bekannt. Dementsprechend erstreckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Art über weite Bereiche Ostasiens (incl. Indien, Malaysia, Indochina, Sulawesi, Philippinen, Bali, Sumatra, Borneo).
Gebietsweise ist der Schwarznackenpirol Zugvogel, in den (sub-)tropischen Regionen jedoch ist er Jahresvogel.

Hier eine Übersicht über die Unterarten von Oriolus chinensis:

  • O. c. diffusus (Sharpe, 1877): Südost-Russland (Amurregion), Korea südlich bis Ost-China (Sichuan und Yunnan) bis Hainan, in Südwest-Mayanmar, Nord-Laos und Taiwan.
  • O. c. andamanensis (Beavan, 1867): Andaman Islands.
  • O. c. macrourus (Blyth, 1846): Nicobar Islands.
  • O. c. maculatus (Vieillot, 1817): Das südlichste Thailand, Malaysia, Singapur, Sumatra (Festland), Bangka, Belitung, Java und Bali.
  • O. c. mundus (Richmond, 1903): Simeulue und Nias (West-Sumatra).
  • O. c. richmondi (Oberholser, 1912): Siberut und Pagai Island (West-Sumatra).
  • O. c. sipora (Chasen & Kloss, 1926): Sipura (West-Sumatra).
  • O. c. lamprochryseus (Oberholser, 1917): Karamian and Masalembu Island (Östliche Java-See).
  • O. c. insularis (Vorderman, 1893): Sapudi, Raas and Kangean Island (in der Bali-See).
  • O. c. chinensis (Linnaeus, 1766): Nord- und West-Philippinen (Luzon, Mindoro, Palawan und einige kleinere Inseln).
  • O. c. yamamurae (Nagamichi Kuroda, 1927): Zentral- und Süd-Philippinen (Tablas, Romblon, Sibuyan, Masbate, Panay, Samar, Negros, Cebu, Bohol, Leyte, Basilan, Mindanao und einige kleinere Inseln).
  • O. c. suluensis (Sharpe, 1877): Sulu Archipel (der Süden von West-Bolod und Ost-Bolod) sowie auf den Südwest-Inseln der Philippinen.
  • O. c. melanisticus (A. B. Meyer & Wiglesworth, 1894): Talaud Island (Karakelong, Salibabu, Kaburuang) sowie im Süden der Philippinen.
  • O. c. sangirensis (A. B. Meyer & Wiglesworth, 1898): Nord-Sangir Archipel (Sangir, Tabukan) sowie der Norden von Sulawesi.
  • O. c. formosus (Cabanis, 1872): Süd-Sangir Archipel (Die Inseln von Siau, Tahulandang, Ruang, Biaro) und Mayu Island.
  • O. c. celebensis (Walden, 1872) – Sulawesi und benachbarte Inseln (Talisei, Bangka, Lembeh, Kabaena, Muna, Butung, Tanakeke), inclusive Togian Island.
  • O. c. stresemanni (Neumann, 1939): Peleng (im Banggai Archipel)
  • .
  • O. c. frontalis (Wallace, 1863): Taliabu (im Sula Archipel).
  • O. c. boneratensis (A. B. Meyer & Wiglesworth, 1896): Inseln in der Flores-See (Kayuadi, Tanahjampea, Kalao, Bonerate, Kalaotoa, Madu) sowie Tukangbesi Island (in der westlichen Banda-See).
  • O. c. broderipi (Bonaparte, 1850): Die Kleinen Sundas (Lombok, Sumbawa, Komodo, Rinca, Sumba, Flores, Paloe, Besar, Lembata, Pantar, Alor).

Bemerkungen

Von dieser Art können neben Mauserfedern auch öfter einmal Rupfungen und Totfunde gefunden werden.

Die IUCN / Birdlife International stuft O. chinensis als "Least Concern = LC", also als "Nicht gefährdet" ein - jedoch machen neben Bejagung vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft und die Waldrodung dem Schwarznackenpirol zu schaffen.

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    nicht gelistet