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Schwarzohrpirol
Oriolus auratus
Art der Oriolidae


Abb.. 992 ad. Männchen ssp. notatus © Charles J. Sharp

Abb.. 993 ad. Männchen ssp. notatus © Maans Booysen

Abb.. 994 ad. © SandyCole

Abb.. 995 ad. © ahisgett
ad. Männchen

Die Handschwingen (HS) von adulten Männchen besitzen eine schwarze Grundfärbung. Die Außenfahnen der Handschwingen weisen unterschiedlich ausgeprägte, gelbliche Säume auf den Außenfahnen auf, während den Innenfahnen weißgraubraune Bereiche zu Eigen sind, die an der Spule beginnen und sich zur Spitze hin schmaler werdend verlaufen. Die Spitzen der Handschwingen besitzen gelblich weiße Spitzensäume. Die äußeren Oberhanddeckfedern (OHD) haben kleine, gelblichweiße Spitzen mit weißen, großen Innenfahnenbereichen, während die Innenfahne der OHD weißgrau gesäumt ist, die restlichen OHD besitzen nur angedeutete Spitzenflecken. Die Armschwingen (AS) adulter Männchen weisen ebenfalls eine schwarze Grundfärbung auf, die Außenfahnen besitzen deutlich abgegrenzte, große, zu den Schirmfedern hin in der Breite zunehmende, gelbe Außensäume. Sowohl Breite dieser Außensäume, als auch die Länge nehmen auf die Schirmfedern zulaufend kontinuierlich zu. Die Schirmfedern (A8-A10) hingegen sind different zu den übrigen Armschwingen gefärbt. Die Oberarmdeckfedern (OAD) besitzen eine identische Färbung und Zeichnung. Die Unterflügeldeckfedern (UFD) des männlichen Schwarzohrpirols sind weißlich gelb gefärbt. Die Steuerfedern adulter Männchen haben leuchtend gelbe Basen (in Spulenhöhe) auf Innen- und Außenfahnen. Auf den Außenfahnen gehen diese Basen recht schnell in schwarz über, während die Innenfahnen schmutzig schwarzgelbe Bereiche besitzen, die zur Spitze hin scharf abgegrenzt in schwarz übergehen. Während die mittleren Steuerfedern (S1) nicht gelb gesäumt sind, sind S2, S3, S4, S5 und S6 auf der Innenfahne gelb gesäumt, auf S6 ist der Saum breit und stark ausgeprägt. Die S5 besitzt einen sehr feinen, gelben Saum auf der Außenfahne, während S6 hier unregelmäßig und breit gesäumt ist. Die Spitzenbereiche der Steuerfedern sind bei adulten Männchen leuchtend gelb gefärbt, diese "Spitzenflecken" werden von innen nach außen (von S1 nach S6) hin immer größer. Die Säume der Steuerfedern vereinen sich mit den gelben Spitzen.

Die Handschwingen H6, H7 und H8 besitzen deutlich verengte Außenfahnen, bei H9 ist fast die komplette Außenfahne verschmälert - bis auf einen kleinen Bereich oberhalb der Spule. H10 ist in etwa nur halb so lang wie die längsten Handschwingen, und hat eine komplett verschmälerte Außenfahne. Während H5 noch deutlich verengt ist, kann H4 eine leichte, angedeutete Verengung der Außenfahne besitzen, dies ist jedoch kein Muss.

Die Kiele des Großgefieders (Schwung- und Steuerfedern) sowie der OHD und OAD beider Geschlechter sind an den Spulen weiß gefärbt, und nehmen dann die Färbung der jeweiligen Federn an.<(p>

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel Keine Daten verfügbar
Armschwinge 10 pro Flügel ca. 102.0mm n=1
A1 (100%)
Steuerfeder 12
ca. 100.5mm n=1
S1 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

Länderzuweisungen

Sperlingsvögel

Merkmale

Der Schwarzohrpirol erreicht eine Körperlänge von 22-25cm bei einer Flügelspannweite von 44-47cm und einem Gewicht von 65-67g.

Zwischen den Geschlechtern besteht ein deutlicher Sexualdimorphismus. Der Schnabel von Oriolus auratus ist rötlich gefärbt, während die Beine grau sind.
Adulte Männchen sind am Kopf, Brust, Bauch, Rücken, Flanken und am Bürzel leuchtend Sonnengelb gefärbt, die Flügel und der Schwanz sind schwarz mit kleinen Gelbbereichen (Oberhanddecken und die Endbereiche der Steuerfedern). Ein schwarzer Augenstreif beginnt am Schnabel und verläuft sich im gelben Gefieder am seitlichen Hinterkopf.
Adulte Weibchen hingegen besitzen eine olivgelbgrüne Rücken- und Oberflügelzeichnung, der Bürzel ist intensiv gelb gefärbt. Die Kehle, Brust und der Bauch sind ebenso leuchtend gelb wie bei den Männchen gefärbt. Die Flügel sind schwarzoliv, während die Steuerfedern ebenso intensiv schwarzgelb wie die der Männchen gefärbt sind.. Der Hinteraugenstreif ist nicht so intensiv schwarz wie bei den Männchen.
Sehr alte Weibchen können durchaus die Färbung eines adulten Männchens besitzen.
Diesjährige Exemplare/Jungvögel sind ähnlich den Weibchen gefärbt, jedoch längst nicht so intensiv in den Farben - auch ist der Schnabel nicht rot, sondern leicht rosagrau.

Die Gestalt des Schwarzohrpirols ähnelt anderen Singvögeln in seiner Größe (Drosseln, Blaumerle und Steinrötel, etc.). Das Flugbild erinnert an eine Drossel. Pirole fliegen sehr oft schnell und hektisch zwischen den Baumkronen umher.

Die Lautäußerungen des Schwarzohrpirol sind vielfältig. Oft hört man ein raues und heiseres "wjäääähk" ähnlich einem Eichelhäher. Des weiteren kann man auch ein falkenartiges "gigigigigigi" hören. Der Gesang ist laut melodisch flötend ("Düh-dlüo-Dih-diu" oder "düdlo").

Habitat & Biologie

Der Schwarzohrpirol bewohnt die Buschsavannen des südlichen Afrikas.
O. auratus benötigt zum Brüten eine natürliche Kraut- und Strauchschicht, da seine Nahrung zu einem großen Teil aus zuckerhaltigen Früchten besteht. Der andere Teil der Nahrung setzt sich aus diversen Insekten und Spinnen zusammen.

Das kunstvolle Nest wird in die Astgabeln hoher Baumkronen gebaut. In der Brutzeit ist der Schwarzohrpirol bis auf die seltenen Balz- und Revierrufe sehr unauffällig und heimlich, und fliegt schnell zwischen und in den Baumkronen umher.
Jedes Jahr läutet der männliche Schwarzohrpirol die Paarungszeit mit dem flötenden Paarungsruf „Bühlo“ ein. Durch diesen Ruf werden die Weibchen angelockt. Nach der Paarung bauen die Paare vorzugsweise in geschützten Mischwäldern ein kunstvolles Napfnest, welches aus Wurzelteilen und Rinde gebaut wird. Das Napfnest liegt stets zwischen zwei Astgabeln. Das Weibchen legt in den Monaten Mai bis Juli zwei bis fünf Eier, die auf blassrotem Grund rotbraun gesprenkelt sind. Das allein brütende Weibchen wird während der gesamten Brut- und Huderzeit vom Männchen mit Futter versorgt. Nach ca. 3 Wochen Brutzeit schlüpfen die Küken, die wiederum nach weiteren 3-4 Wochen flügge sind.

Verbreitung

Der Schwarzohrpirol kommt in zwei Unterarten im tropischen Afrika vor:

  • O. a. auratus (Vieillot, 1817): Brütet im tropischen Nord-Afrika in Brotbaum-Savannen vom Senegal und Gambia ostwärts bis in den Sudan und West-Äthiopien sowie Süd-Somalia. Saisonale Bewegungen führen ihn auch bis Nord-Uganda und West-Kenia.
  • O. a. notatus (W. K. H. Peters, 1868): Brütet im tropischen Süd-Afrika in Brotbaum-Savannen von Angola ostwärts bis Mosambik. Saisonale Bewegungen führen bis Ost-Afrika und auf küstennahe Inseln vor Afrika.
  • Bemerkungen

    Von dieser Art können neben Mauserfedern auch öfter einmal Rupfungen und Totfunde gefunden werden.

    Die IUCN / Birdlife International stuft O. auratus als "Least Concern = LC", also als "Nicht gefährdet" ein - jedoch machen neben Bejagung vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft und die Waldrodung dem Schwarzohrpirol zu schaffen.

    Schutzstatus

    • WA
      nicht gelistet
    • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
      nicht gelistet
    • Bundesnaturschutzgesetz §44
      nicht gelistet