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Zwergkönigsfischer
Art der Alcedinidae

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Wie alle "bunten" Angehörigen der Racken, Spinte/Bienenfresser, Lieste und Eisvögel besitzt auch der Zwergeisvogel Mikrostrukturen in den bläulich, violett, türkis und grün erscheinenden Federn, die das Licht brechen - ähnlich den Flügeln diverser Schmetterlingsarten. Die Grundfarbe dieser "bunten" Bereiche ist ein tristes graubraun.

Die Schwungfedern (HS & AS), die Oberflügeldeckfedern (Alula, OHD, OAD) sowie die Steuerfedern (SF) von I. picta sind sehr markant. Aufgrund der Färbung und der sehr geringen Größe sind sie im Verbreitungsgebiet wirklich nur mit I. lecontei zu verwechseln.
Die Spulen der Kiele der oben erwähnten Federn sind weißlich; die Kiele nehmen erst recht spät im weiteren Verlauf eine bräunliche Färbung an.
Die Außenfahnen des Flügelgroßgefieders (HS & AS) sind dunkelbraun, und besitzen einen blauvioletten Schimmer (Mikrostrukturen). Die Innenfahnen sind ebenso dunkelbraun, jedoch besitzen sie keinen Schimmer (von den Schirmfedern einmal abgesehen). Die Innenfahnen sind zudem mit großzügigen, rötlich-sandfarbenen Innenfahnen versehen. Die Oberflügeldecken (Alula, OHD, OAD) sind im Prinzip ebenso gefärbt wie die darunterliegenden Schwungfedern. Die Unterflügeldecken (UHD, UAD) sind rötlich-sandfarben.
Die Steuerfedern (SF) sehen den Schwungfedern färbungstechnisch ähnlich, jedoch besitzen sie eine noch ausgeprägtere Schimmerfärbung der Außenfahnen. Die S6 ist deutlich verkürzt, die restlichen SF sind länger nahezu gleichlang.
Das Kleingefieder ähnelt dem dem eines Eisvogels (Alcedo atthis), jedoch ist die Färbung der glänzenden Deckfedern nicht türkis-blau, sondern dunkelblau mit leicht Purpur-violetten Anteilen.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 42.0 - 44.5mm n=2
H7 (100%)
Armschwinge 12 pro Flügel 37.5 - 40.3mm n=5
A2 (20%) A1 (80%)
Steuerfeder 12
28.0 - 28.5mm n=2
S3 (50%) S2 (50%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

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Länderzuweisungen

Rackenvögel

Merkmale

Der Zwergkönigsfischer, auch als Zwergeisvogel bekannt, erreicht eine Körperlänge von etwa 12cm. Adulte Individuen wiegen zwischen 10 bis 16g, und besitzen eine Flügelspannweite von ca. 16cm.
Die Art weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf.

Das Rückengefieder, Schwanz und die oberen Flügeldecken sind beim Zwerkönigsfischer leuchtend blau gefärbt. Der Oberkopf weist eine blau-schwarze Strichelung auf. An den Wangen bis zum Nacken hat der Vogel ein purpurfarbenes Gefieder. An der Kehle sowie hinter den Augen sind weiße Flecken, ansonsten ist der Zwergkönigsfischer auf der Unterseite hellbraun bis rostfarben.
Die juvenilen Vögel sind annähernd so gefärbt wie die adulten Vögel, allerdings etwas matter. Der Schnabel ist grau-schwarz und etwas kürzer.
Die weiter südlich vorkommende Unterart I. p. natalensis verfügt über ein blasseres Bauchgefieder, außerdem sitzt über dem weißen Fleck am Kopf ein weiterer blauer Fleck, der bei der Nominatform fehlt.

Der Zwergkönigsfischer verfügt über einen hohen Ruf „tsi-tsi“ und ein piepsiges Zwitchern.

Habitat & Biologie

Der Zwergkönigsfischer besiedelt Wälder, Dickichte und Grasland - sofern Gehölze vorhanden sind. Die Art ist nicht strikt an Gewässer gebunden und kommt auch in Gebieten vor, die eine größere Entfernung zu Gewässern aufweisen.

Dieser Eisvogel ernährt sich von Insekten, was das Überleben auch ohne das Vorhandensein von Gewässern ermöglicht. Die Nahrung setzt sich aus Käfern aller Art, Heuschrecken, Fliegen, Schmetterlingen sowie aus Spinnentieren, Tausendfüßern, kleinen Krebstieren sowie kleinen Reptilien und Amphibien zusammen. Die Jagd erfolgt von niedrigen Sitzwarten aus. Ist die Beute gefangen wird sie im Schnabel zerkleinert. Größere Beute schlägt der Zwergkönigsfischer gegen einen Ast um das jeweilige Beutetier auf diese Weise zu zerkleinern.

Die Brutzeit beginnt je nach Verbreitungsgebiet entweder im Frühjahr oder im Spätsommer, wobei die südlichen Populationen deutlich früher mit der Brut beginnen als die nördlichen. Zur Anlage der Bruthöhle benötigen Zwergkönigsfischer steil aufsteigende Uferböschungen, Termitenhügel, Sandgruben u.ä. Areale mit Erd- und Lehmabbrüchen, in denen sie die Röhren graben.
Es werden vom Weibchen 3-6 kleine Eier auf den nackten Boden gelegt und von beiden Geschlechtern abwechselnd durchschnittlich 18 Tage bebrütet, bis die Jungen schlüpfen. Nach durchschnittlich weiteren 18 Tagen sind die Jungen flügge.
Außerhalb der Brutzeit sind Zwergkönigsfischer einzelgängerisch und verteidigen ihre Reviere energisch gegenüber Artgenossen.

Verbreitung

Der Zwergkönigsfischer ist in weiten Teilen des südlichen Afrikas verbreitet. Es werden drei Unterarten mit folgender Verbreitung unterschieden:

  • Ispidina picta picta: Senegal und Gamiba ostwärts bis Äthiopien, südwärts bis Uganda und Süd-Mosambik sowie (möglicherweise) Pemba Island.
  • Ispidina picta ferrugina: Guinea-Bissau ostwärts bis West-Uganda, südwärts bis Zentral-Angola, Nordwest-Sambia und Nord-Tansania (die Regenwälder von Sierra Leone bis zum Kongo-Becken und West-Uganda).
  • Ispidina picta natalensis: Süd-Angola bis Zentral- und Ost-Tansania; möglicherweise brütend auf Pemba Island und in Sansibar; südwärts bis Ost-Botswana und Nord- sowie Ost-Südafrik. Es gibt Migrationen nordwärts bis in die östliche Demokratische Republik Kongo, Uganda, Kenia und in den Süd-Sudan.

Bemerkungen

I. picta wird von der IUCN als "LC = Least Concern" eingestuft - also als "Nicht bedroht".

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    nicht gelistet