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Kleiner Soldatenara
Ara militaris
Art der Psittacidae


Abb.. 973 ad. © Raul654

Abb.. 1383 ssp. mexicana © Jo Kuyken
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Der Kleine Soldatenara ähnelt wie sein Name schon vermuten lässt sehr dem Großen Soldatenara, ist jedoch kleiner als dieser. Die Handschwingen sind graublau bis himmelblau gefärbt mit einem gelbgrauen Innenfahnensaum, welcher distal in ein dunkelgrau ausläuft. Auf den Schirmfedern finden sich - beginnend auf der Außenfahne der inneren Armschwingen - grasgrüne Farbfelder. Die innersten Schirmfedern können vollständig grün gefärbt sein mit einer grau-mittelbraunen Innenfahnenfläche. Die Steuerfedern sind ebenfalls teilweise himmelblau gefärbt, die zentralen jedoch größtenteils dunkelrot. Der untere Teil der Innenfahne ist gelblich, zum Kiel hin auch grünlich oder orange. Der untere Teil der Außenfahne besitzt ein dunkelrotes Farbfeld. Der Gelbanteil variiert im Steuer. Die zentrale S1 kann auch zum größtenteil dunkelrot gefärbt sein mit einer ins Hellblau auslaufenden Spitze. Durch die Größenunterschiede ist der Kleine Soldatenara nicht mit dem Großen Soldatenara zu verwechseln. Genaue Maße zur Abgrenzung folgen an dieser Stelle noch.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel Keine Daten verfügbar
Armschwinge 12 pro Flügel Keine Daten verfügbar
Steuerfeder 12
Keine Daten verfügbar
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

Länderzuweisungen

Papageien

Merkmale

Der Kleine Soldatenara erreicht eine maximale Länge von ca. 70–71cm, eine Flügelspannweite von 95.110mm, ein Gewicht von 970–1130g und eine maximale Lebenserwartung von deutlich über 60 Jahren.

Der mächtige Oberschnabel ist schwarz gefärbt - der Unterschnabel ist ebenfalls komplett schwarz. Die Kiefer- und Kinnregion bilden ein großes, rosafarbenes Feld, das am Ansatz des Oberschnabels beginnt und als Latz im Kinnbereich endet, im Gegensatz zu vielen anderen Aras jedoch die Augenmaske mit einschließt - die Region über dem Oberschnabel ist kräftig rot gefärbt. Das kleine Auge besitzt eine weißlichgraue Iris, die Zehen sind hellgrau. Die gesamte Unterseite bis zu den Unterschwanzdeckfedern ist grün, der restliche Kopf, Nacken sowie der obere Rückenbereich inclusive Schultern und Oberarm ebenso. Ab den Flügelansätzen ist der restliche Rückenbereich inclusive der Oberschwanzdecken türkisblau gefärbt. Auch die Flügel sind türkis und blau gefärbt, bis auf einen Bereich an der Oberarmlinie - hier ist die grüne Färbung der oberen Rückenpartie zu sehen. Die Unterschwanzdeckfedern besitzen eine Türkise Färbung. Das Steuer ist stufen- / keilförmig aufgebaut, S6 ist die kürzeste und S1 die längste Steuerfeder. Die Steuerfedern sind blaurot gefärbt.

Das Steuer macht bei Aras bis zu 50% der gesamten Körperlänge aus. Das Flugbild der Aras ähnelt einem Wellensittich, nur sind sie bedeutend größer und besitzen eine weit geringere Flügelschlagfrequenz - diese imposanten Vögel fallen alleine schon durch ihren Lärm und ihr Flugbild mit dem langen Steuer auf.

Die Stimmäußerungen der Aras sind vielfältig - der Flugruf ist ein lautes "Raaaaaah" - ähnlich einer Krähe oder einem Raben.

Habitat & Biologie

Der Kleine Soldatenara bewohnt trockene und subtropische Wälder und bewaldete Gebirgsausläufer. Er lebt gewöhnlich in einer Höhe von 500 m bis 3000 m über Meer. Saisonal bedingt kann der Ara auch im Tiefland leben, wo er dann in feuchten und dornigen Wäldern lebt. Wichtig sind genügend Nahrung, das Vorhandensein von Wasser sowie abgestorbene Bäume für den Höhlenbau. Er lebt paarweise oder in kleinen Gruppen bis zu 30 Tieren. Abends sammeln sich diese Gruppen zu Schwärmen von bis zu 500 Vögeln an gemeinsamen Schlafplätzen. Kleine Soldatenaras brüten in großen, natürlichen Baumhöhlen oder in Felsspalten.

Die Nahrung der Vögel besteht in freier Wildbahn aus Samen, Früchten, Nüssen, Beeren und anderer Pflanzenkost, die in den Baumkronen der Wälder gefunden werden. Der Schnabel ist auf das Fressen dieser Nahrung angepasst und es bereitet den Vögeln keine Mühe auch härteste Schalen aufzubrechen.

Zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr besucht der Kleine Soldatenara, wie viele andere Papageienarten auch, sogenannte Lehmlecken. Dies sind Plätze an steilen Flussufern, wo Lehm zutage tritt. Hier nehmen die Vögel Mineralien auf, die sie zur Entgiftung von durch die Nahrung aufgenommenen Schadstoffen benötigen. Der Mineralienbedarf richtet sich daher nach dem jeweiligen Nahrungsangebot. Das Aufsuchen der Lehmlecken geschieht immer in Gruppen. Dabei kann die Gruppenstärke eine besonders hohe Individuumsdichte aufweisen.

Die Brutsaison variiert von März bis Juli, je nach Verbreitungsgebiet. Vor der Fortpflanzung suchen sich die Kleine Soldatenaras ihre Partner. Hat sich ein Paar gefunden, spricht man von einer Verpaarung oder auch Dauerehe. Diese Verpaarung hält ein Leben lang. Kleine Soldatenaras sind Höhlenbrüter. Die Bruthöhlen befinden sich im oberen Drittel der großen Bäume. Diese Höhlen werden entweder selbst mit den großen und kräftigen Schnäbeln ausgehöhlt oder es werden bereits im Vorjahr benutzte oder auch verlassene Bruthöhlen genutzt. Während der Vorbereitung zur Brut arbeiten die Aras permanent an den Bruthöhlen. Dabei wird im Inneren abgeschabtes Holz zerkleinert und als Bodengrund für die Eier verwendet. Dieser lockere Bodengrund ist nicht sehr hoch. Er dient vor allen Dingen für die Regulierung der Luftfeuchtigkeit in der Bruthöhle. Ebenso werden auch abgestorbene, aber noch aufrecht stehende Bäume oder Felsspalten als Bruthöhlen genutzt.
Das Gelege besteht gewöhnlich aus bis zu zwei Eiern, die etwa 28 Tage bebrütet werden. Nach 90 bis 100 Tagen verlassen die Jungen die Bruthöhle. Die ersten Flugversuche folgen. Die Jungvögel werden jetzt noch einige wenige Wochen von den Altvögeln betreut. Danach leben sie im Familienverband bis zur Geschlechtsreife selbstständig. Die erst Brut misslingt zumeist aus Mangel in der Erfahrung der Jungpaare. Alle weiteren Bruten verlaufen meistens verlustfrei, wenn keine Störungen auftreten. Die Brut wird allein vom Weibchen durchgeführt. Das Männchen füttert in dieser Zeit das Weibchen.
Die Geschlechtsreife wird in einem Alter von 5 Jahren erreicht.

Zu den Feinden des Aras gehören Raubkatzen, sogenannte "Eierdiebe" und Greifvögel.

Verbreitung

Der Kleine Soldatenara besitzt ein recht großes Verbreitungsgebiet. Es reicht von Mexico bis Kolumbien, Ecuador, Venezuela und Argentinien. Es werden drei Unterarten unterschieden:

  • Ara militaris militaris: Die tropischen Bereiche Kolumbiens bis Nordwest-Venezuela, Ecuador und Nord-Peru.
  • Ara militaris mexicanus: Die ariden Bereiche von West-Mexico (Sonora bis Tehuántepec).
  • Ara militaris bolivianus: Die tropischen Bereiche Boliviens und grenzüberschreitend das nordwestlichste Argentinien.

Bemerkungen

Die IUCN / Birdlife International stuft den Großen Soldatenara als "Vulnerable = VU", also als "Zurückgehend" ein. Es ist so, dass die Bestände durch Lebensraumzerstörung, Wilderei, illegalen Vogelhandel und Umweltverschmutzung kontinuierlich abnehmen, so dass der einstmals häufige Kleine Soldatenara immer seltener wird.

Unter Beachtung des Washingtoner Artenschutzabkommens und Nationaler Natur- und Artenschutzgesetze sowie der EU-Bestimmungen kann man von Haltern und Züchtern des Großen Soldatenaras Mauserfedern bekommen.

Schutzstatus

  • WA
    Anhang I
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    Anhang A
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    streng geschützt