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Gelbbrustara
Ara ararauna
Art der Psittacidae

ad.

Die Hand- und Armschwingen des Gelbbrustaras sind leuchtend cyanblau gefärbt mit einem sehr deutlichen Saum der Innenfahne, welcher erst ins dunkelgraue und dann ins blassgelbe verläuft. Die Unterseite der Federn sind glänzend gelblich, teilweise grau. Die Steuerfedern sind ebenfalls cyanblau mit dem gleichen Saum wie auf den Schwingen, jedoch schwächer ausgeprägt. Die OSD sind heller himmelblau gefärbt und heben sich so vom Steuer des Aras ab. Der nahe verwandte Blaulatzara (Ara glaucogularis) unterscheidet sich in seinem Großgefieder kaum vom Gelbbrustara. Ein Vergleich der beiden Arten wird an dieser Stelle noch folgen.

Feder Nummer längste
Handschwinge 11 pro Flügel Keine Daten verfügbar
Armschwinge 12 pro Flügel Keine Daten verfügbar
Steuerfeder 12
480.5 - 565.0mm n=5
S1 (100%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

ad. Weibchen

Länderzuweisungen

Papageien

Merkmale

Der Gelbbrustara erreicht eine maximale Länge von ca. 85-95cm, eine Flügelspannweite von 80-115cm, ein Gewicht von 995–1380g und eine maximale Lebenserwartung von deutlich über 60 Jahren.

Der mächtige Oberschnabel ist schwarz gefärbt - der Unterschnabel ist ebenfalls komplett schwarz. Die Kiefer- und Kinnregion bilden ein großes, weißliches Feld, das am Ansatz des Oberschnabels beginnt und als Latz im Kinnbereich endet. Das kleine Auge besitzt eine weißlichgraue Iris, und ist von einer breiten weißgrauen Haut umgeben. Das Augenfeld ist fein schwarzweiß gebändert. Die gesamte Unterseite bis zu den Unterschwanzdeckfedern ist leuchtend gelb - die Stirn und der Scheitelansatz sind gelbgrün. Der restliche Kopf, Nacken sowie der gesamte Rückenbereich, die Oberflügel und das Steuer sind türkisblau. Die Unterschwanzdeckfedern besitzen eine türkisblaue Färbung. Das Steuer ist stufen- / keilförmig aufgebaut, S6 ist die kürzeste und S1 die längste Steuerfeder.

Das Steuer macht bei Aras bis zu 50% der gesamten Körperlänge aus. Das Flugbild der Aras ähnelt einem Wellensittich, nur sind sie bedeutend größer und besitzen eine weit geringere Flügelschlagfrequenz - diese imposanten Vögel fallen alleine schon durch ihren Lärm und ihr Flugbild mit dem langen Steuer auf.

Die Stimmäußerungen der Aras sind vielfältig - der Flugruf ist ein lautes "Raaaaaah" - ähnlich einer Krähe oder einem Raben.

Habitat & Biologie

Der Gelbbrustara bewohnt tropische Tiefländer entlang von Flüssen und Waldrändern sowie große Lichtungen, Sümpfe, Feuchtlandbereiche und ähnliche Habitate. Wichtig sind genügend Nahrung, Palmen und das Vorhandensein von Wasser. Ara ararauna lebt paarweise oder in kleinen Familienverbänden. Er bildet in der Regel keine größeren Gruppen. Die Individuendichte beläuft sich zumeist nur auf 6 bis 12 juvenile und adulte Aras.

Die Ernährung der Gelbbrustaras ist vielfältig und reicht über verschiedene Früchte, Nüsse und Beeren. Ganz besonders gerne fressen sie Palmfrüchte von Inaja (Maximiliana regia) und Tucuma (Astrocaryum).

Zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr besucht der Gelbbrustara, wie viele andere Papageienarten auch, sogenannte Lehmlecken. Dies sind Plätze an steilen Flussufern, wo Lehm zutage tritt. Hier nehmen die Vögel Mineralien auf, die sie zur Entgiftung von durch die Nahrung aufgenommenen Schadstoffen benötigen. Der Mineralienbedarf richtet sich daher nach dem jeweiligen Nahrungsangebot. Die bekanntesten Plätze sind die Lehmlecken von Tambopata und Timpia.
Das Aufsuchen der Lehmlecken geschieht immer als Gruppe. Dabei kann die Gruppenstärke eine besonders hohe Individuendichte aufweisen. Ebenso werden bevorzugte Nahrungsbäume mit sehr großen Gruppen angeflogen. In einigen Verbreitungsgebieten können 100 und mehr Aras gezählt werden. Bei solchen Ansammlungen ist auch in den sich überschneidenden Verbreitungsbieten die Vergesellschaftung mit Dunkelroten Aras und Hellroten Aras zu sehen. Innerhalb solcher Ansammlungen können mitunter auch Mischehen zwischen verschiedenen Arten entstehen. Diese Verpaarungen sind ebenso fest in der Bindung wie artgleiche Verpaarungen.

Der Beginn der Brutsaison variiert von Ende Dezember im Süden bis Februar/März im Norden des Verbreitungsgebietes. Vor der Fortpflanzung suchen sich die Gelbbrustaras ihre Partner. Hat sich ein Paar gefunden, spricht man von einer Verpaarung oder auch Dauerehe. Diese Verpaarung hält ein Leben lang. Die Gelbbrustaras halten sich immer zu zweit auf und bilden Paare, daher sieht man auch diese Art nur gemeinsam durch die Lüfte fliegen oder aber oft auf Baumwipfeln sitzend. Gelbbrustaras sind Höhlenbrüter. Die Nisthöhle befindet sich häufig in abgebrochenen Palmstämmen in bis zu 30 m über dem Boden. Bevorzugt werden Höhlen, die von bestimmten Insekten angelegt wurden. Diese sind oft nach oben geöffnet. Dies kann ein großes Risiko für die Brut in sehr regenreichen Jahren bergen. Finden die Aras keine solchen schon bestehenden Höhlen, werden selbst welche mit den großen und kräftigen Schnäbeln ausgehöhlt. Während der Vorbereitung zur Brut arbeiten die Gelbbrustaras permanent an den Bruthöhlen. Dabei wird im Inneren abgeschabtes Holz zerkleinert und als Bodengrund für die Eier verwendet. Dieser lockere Bodengrund ist nicht sehr hoch. Er dient vor allen Dingen für die Regulierung der Luftfeuchtigkeit in der Bruthöhle.Das Gelege besteht aus bis zu vier Eiern, die etwa 28 Tage bebrütet werden - allerdings wird meist nur ein Junges aufgezogen. Nach 90 bis 100 Tagen verlassen die Jungen die Bruthöhle. Die ersten Flugversuche folgen. Die Jungvögel werden jetzt noch einige wenige Wochen von den Altvögeln betreut. Danach leben sie im Familienverband bis zur Geschlechtsreife selbstständig. Bei günstigem Nahrungsangebot und guter Entwicklung der Jungvögel kann auch eine zweite Brut erfolgen. Die erst Brut misslingt zumeist aus Mangel in der Erfahrung der Jungpaare. Alle weiteren Bruten verlaufen meistens verlustfrei, wenn keine Störungen auftreten.Die Brut wird allein vom Weibchen durchgeführt. Das Männchen füttert in dieser Zeit das Weibchen.
Die Geschlechtsreife wird in einem Alter von 5 Jahren erreicht.

Zu den Feinden des Aras gehören Raubkatzen, sogenannte "Eierdiebe" und Greifvögel.

Verbreitung

Gelbbrustaras sind auf dem südamerikanischen Kontinent weit verbreitet. Sie leben in Brasilien, ausgenommen der äußerste Süden und Osten, sowie in Nordparaguay, Ost-Bolivien, Ost-Peru, Ost-Kolumbien, im Norden bis Panama, Süd-Venezuela, Trinidad, Guyana, Surinam und Französisch-Guayana.
Es werden keine Subspecies unterschieden.

Bemerkungen

Die IUCN / Birdlife International stuft den Gelbbrustara als "Least Concern = LC", also als "Nicht gefährdet" ein. Es ist jedoch so, dass die Bestände durch Lebensraumzerstörung, Wilderei, illegalen Vogelhandel und Umweltverschmutzung kontinuierlich abnehmen, so dass der einstmals häufige Gelbbrustara immer seltener wird.

Unter Beachtung des Washingtoner Artenschutzabkommens und Nationaler Natur- und Artenschutzgesetze sowie der EU-Bestimmungen kann man von Haltern und Züchtern des Gelbbrustaras Mauserfedern bekommen.

Schutzstatus

  • WA
    Anhang II
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    Anhang B
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    besonders geschützt