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Chestnut-bellied Sandgrouse
Pterocles exustus
species of Pteroclididae

ad. female
ad. male

Die Spulen des Großgefieders sind durchsichtig, und werden an den Kielbasen weiß. Im weiteren Verlauf der Federn gehen sie bald in ein dunkelbraunschwarz über.
Die Körperfedern der Flughühner (inclusive des Großgefieders) besitzen einen dunig ausgebildeten "Afterschaft" (Zwillingsfedern wie beispielsweise bei Hühnervögeln, die das dunige Untergefieder bilden). Zudem sind die Basisbereiche der Innen- und Außenfahnen aller Körperfedern sehr dunig ausgebildet. Dies dient zum einen der Thermosiolation - schützt also vor Überhitzung am Tage und vor Auskühlung in der Nacht, da es in wüstenartigen Gebieten am Tage bis zu 50 Grad Celsius und mehr werden, in der Nacht jedoch bis auf 0 Grad Celsius absinken kann -, zum anderen jedoch können sich so diese Dunenbereiche voller Wasser saugen, um Trinkwasser zu speichern. Die Federn von Flughühnern sind sehr dick und relativ weich ausgeprägt.

Die äußeren HS adulter Männchen sind schwarzbraun gefärbt - die Basisbereiche sind bräunlich aufgehellt, die Spitzenbereiche sind gräulich aufgehellt. Die inneren HS jedoch besitzen eine breite, weiße, abgeschrägte Terminalbinde. Auf den inneren AS hingegen sind die weißen Terminalbinden schwach ausgeprägt und nur noch als Spitzensaum erkennbar, der mehr und mehr verschwindet - je weiter man dem AS-Verlauf zur Flügelinnenkante folgt. Während die inneren AS bis auf diesen Umstand wie die HS gefärbt sind, vergrößern sich zunehmend die aufgehellten Basisbereiche im weiteren AS-Verlauf. Vor allem die Außenfahnen sind hiervon betroffen. Die Steuerfedern sind einheitlich grau-sandbraun gefärbt. Die SF werden von außen nach innen länger, so dass sich ein deutlicher Schwanzspieß bildet. Die Oberflügeldecken (OHD, Alulafedern) sind ähnlich den HS gefärbt, während die OAD einheitlich graubraun mit aufgehellter Spitze sind. Die OSD und USD sind sandfarben.
Adulte Weibchen hingegen besitzen komplett dunkelbraunschwarz gefärbte, äußere HS - nur die Basisbereiche sind leicht aufgehellt. Die inneren HS besitzen einen sandfarbenen Spitzensaum, der sich auf den AS verlängert. Die inneren AS besitzen leicht aufgehellte Bereiche, die sich im weiteren Verlauf als sandfarbene Zentren mit einer zunehmender schwarzen Bänderung herauskristallisiert. Die Grundfarbe der Schirmfedern ist sandfarben mit dunkelbraungrauem Zentrum, danach folgt die schwarze Bänderung - die Außenbereiche sind sandfarben. Die SF der Weibchen sind ebenso gefärbt wie die Schirmfedern - auch sie sind so aufgebaut wie bei den Männchen, nur dass die Schwanzspieße nicht so deutlich ausgeprägt sind. Die OHD und Alulafedern sind ebenso gefärbt wie die HS - die OAD hingegen wie die Schirmfedern. Die OSD besitzen ebenfalls die Färbung der SF, die USD sind einheitlich sandfarben.
Jungvögeln ähneln den Weibchen, nur sind die Schwanzspieße nicht ganz so lang ausgeprägt.

Die Mauser der Handschwingen verläuft über sechs Monate, sodass die Flugfähigkeit der Tiere zu keiner Zeit beeinflusst wird.

country allocations

Sandgrouse

characteristics

P. exustus erreicht eine Körperlänge von 31-33cm (ohne Schwanzfedern), eine Spannweite von 48-51cm und ein Gewicht von 140-290g. Damit ist das Braunbauch-Flughuhn in etwa so groß wie eine Ringeltaube (Columba palumba).
Zwischen Männchen und Weibchen existiert ein mittel ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus - Männchen besitzen längere Schwanzfedern und sind prachtvoller gefärbt, zudem sind sie etwas größer und schwerer - während Weibchen eher eine leichte Tarnfärbung besitzen.

Die Systematik der Flughühner war lange Zeit umstritten. So wurden sie von den Zoologen der Ordnung der Wat-, Hühner- oder Taubenvögel zugewiesen, da ihr Äußeres und einige Verhaltensweisen (Bodenbrüter, Nestflüchter, Schnabelform) an Hühnervögel wie etwa Rebhühner oder Steinhühner erinnern. Flugweise und einige anatomische Details wiederum scheint die Flughühner eher mit den Tauben zu verbinden, während andere Besonderheiten wie das Fehlen der Wachshaut, der Schädelbau oder die Anatomie des Verdauungstraktes eher an Watvögel erinnern.
In Anpassung an ihre Umgebung ist ihr Gefieder in Braun- und Grautönen gehalten, vorherrschend sand- und ockerfarben mit schwarzen Bändern und Tupfen - so können sich Flughühner in ihren sandigen, steinigen und trockenen Lebensräumen hervorragend tarnen. Die Beine sind befiedert, bei den Steppenhühnern auch die Zehen.

Das Tarn-Gefieder von P. exustus ist wunderbar an die sandigen und trockenen Lebensräume diesel Art angepasst. Die Körperform wirkt plump und recht klein. Die Flügelunterseiten sind schwärzlich, der untere Bauchbereich ist ebenfalls schwärzlich - der Oberbauch hingegen ist rötlich braun. Die mittleren Schwanzspieße beider Geschlechter und auch der Jungtiere sind deutlich verlängert - die Spieße des Männchens sind hierbei ca. 1,5 mal so lang wie die des Weibchens, bei Jungtieren sind sie hingegen nur relativ leicht verlängert.
Der kräftige, kurze und hühnerartige Schnabel ist bläulich grau gefärbt, die Augen sind schwarz und von einem grünlichgrauen, dünnen - aber deutlichen - Augenring umgeben. Die Beine und Füße sind gelblichgrau.
Das Männchen besitzt einen orange-sandfarbenen Kopf, der Rücken hingegen ist graubraun. Die Oberschwanzdecken sind sandfarben, das Steuer gräulich-sandfarben. Die Schulterfedern sind grau mit sandfarbenen Spitzenbereichen - die großen Oberflügeldecken sind ebenso gefärbt, jedoch mit einem schwarzen Terminalband gezeichnet. So wirkt es, als besitzen die Flügel bis zu 6 feine, schwarze Bänder im angelegten Zustand. Der vordere Halsbereich und die Brust sind gräulich gefärbt. Ein recht breites, schwarzes Brustband trennt Hals und Brust vom Oberbauch ab.
Weibchen hingegen besitzen vom Schnabelansatz an bis zu den Schwanzfedern auf der kompletten Rückseite (inclusive der lateralen Halsbereiche) sandfarben-weißliche Federn mit einer starken und relativ feinen, schwarzen Querbänderung. Die Kehle des Weibchens ist rein sandfarben, Hals und Brust hingegen sind ebenfalls deutlich gebändert wie das Rückseitengefieder.
Jungvögel ähneln den Weibchen.

Der Flugruf ist bei beiden Geschlechtern gleich - ein dreisilbiges "whit!-kt-arrr”, auch ein dreisilbiges "Etschap-ga-guhguhliga" ist ab und an zu hören.

habitat

Die Verbreitung der Flughühner umfasst die Trockengebiete der Äthiopischen, Paläarktischen und Orientalischen Region mit hohen Artenzahlen in der Kalahari, der Sahara, dem Mittleren Osten und der Thar-Wüste in Indien. Viele Arten sind jedoch keine Wüstenbewohner, wie z.B. das Gelbkehl-Flughuhn (P. guttularis), das Grasland in der Nähe von Flüssen und Sümpfen bevorzugt - oder das Tibetflughuhn (S. tibetanus), das im Hochgebirge ab einer Höhe von 4000m üNN lebt.
Aufgrund der trockenen Nahrung und Bodentemperaturen von 40 bis 73°C müssen Flughühner täglich trinken (DE JUANA 1997). Die meisten Arten fliegen hierzu morgens (teilweise auch abends) Wasserstellen an, an denen sich hunderte bis tausende Individuen einfinden können. Die Männchen kauern sich während der Brutzeit bis zum Bauch in die Wasserstellen und schwenken ihren Körper hin und her. Dabei saugt sich ihr Bauchgefieder mit Wasser voll. Damit fliegt das Männchen zum Nest zurück, die Jungen und das Weibchen trinken dann das Wasser aus dem Gefieder des Männchens. Flughühner sind schnelle und ausdauernde Flieger (SVENSSON et al. 2011), die über lange Zeit Dauergeschwindigkeiten von 60-70 km/h aufrechterhalten können. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen (Leguminosen). Sie leben nomadisch, manche wechseln auch saisonal zwischen Brut- und Wintergebieten.
Flughühner leben monogam und brüten einzeln als Paar oder in losen Kolonien. Die Nester der Flughühner bestehen aus kleinen Mulden im Erdboden oder Sand (ähnlich vielen Limikolen / Watvögeln), die kaum ausgepolstert werden. Das Weibchen legt zwei- bis dreimal im Jahr etwa drei kryptisch gefärbte Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Nistplätze können sehr weit von Wasserstellen entfernt liegen, sodass der Druck von Nahrungskonkurrenten und Nesträubern verringert wird. Die Eier werden von beiden Elternteilen im Schnitt 20-25 Tage bebrütet werden - die Jungen sind Nestflüchter. Nach der Brut dauert es noch etwa einen Monat, bis die Jungen komplett flügge sind. Die Jungen verbleiben noch einige Zeit in der Nähe der Eltern, nachdem sie flügge geworden sind.
P. exustus bevorzugt trockene Savannenlandschaften und Buschland mit dornigen Sträuchern und macht täglich lange Flüge um an das notwendige Trinkwasser zu gelangen. In Tsavo Ost (Kenia) lebt es in der typischen trockenen Graslandschaft mit dornigen Sträuchern als Lebensraum.

Braunbauch-Flughühner sind dafür bekannt, dass sie eine Vorliebe für Hülsenfrüchte haben. Sie fressen aber auch Samen, Triebe und verschmähen auch kleine Gliederfüßer und andere kleine Wirbellosen nicht. Es ist auch anzunehmen, dass sogar kleinere Echsen u.ä. (wie bei Hühnervögeln ebenso) mit verspeist werden, wenn diese sich erwischen lassen.

distribution

Das Braunbauch-Flughuhn kommt mit folgenden Unterarten in Afrika und Asien vor:

  • Pterocles exustus exustus: Mauretanien und Senegambia ostwärts bis zum Sudan;
  • Pterocles exustus ellioti: Südost-Sudan bis Eritrea, Nord-Äthiopien und Somalia;
  • Pterocles exustus olivascens: Süd-Äthiopien bis Somalia, Kenia und Nord-Tansania;
  • Pterocles exustus erlangeri: Die westliche und südliche Arabische Halbinsel;
  • Pterocles exustus hindustan: Südost-Iran bis Pakistan und Indien;
  • Pterocles exustus floweri: Der Form halber ausschließlich in Ägypten. Möglicherweise ausgestorben!

In den USA (in den 1960er Jahren in Nevada - dort besteht bis heute eine stabile Brutpopulation, auf Hawaii ebenso) ist die Art aus Indien (P. e. hindustan) eingeführt worden - auf Hawaii ist die Art ganzjährig anzutreffen.

remarks

Die IUCN stuft P. exustus als "LC = Least Concern" ein - also als "Nicht gefährdet". Wie man jedoch an der in Ägypten endemischen Population sehen kann, macht sich die Lebensraumzerstörung auch hier sehr schnell bemerkbar - ebenso die Bejagung.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    not listed