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Pallas's sandgrouse
Syrrhaptes paradoxus
species of Pteroclididae


img. 996 ad. male © Ján Svetlík

img. 997 ad. female © Tomju48
ad. female
ad. male

Die Spulen des Großgefieders sind durchsichtig, und werden an den Kielbasen weiß. Im weiteren Verlauf der Federn gehen sie bald in ein dunkles braunschwarz über.
Die Körperfedern der Flughühner (inclusive des Großgefieders) besitzen einen dunig ausgebildeten "Afterschaft" (Zwillingsfedern wie beispielsweise bei Hühnervögeln, die das dunige Untergefieder bilden). Zudem sind die Basisbereiche der Innen- und Außenfahnen aller Körperfedern sehr dunig ausgebildet. Dies dient zum einen der Thermosiolation - schützt also vor Überhitzung am Tage und vor Auskühlung in der Nacht, da es in wüstenartigen Gebieten am Tage bis zu 50 Grad Celsius und mehr werden, in der Nacht jedoch bis auf 0 Grad Celsius absinken kann -, zum anderen jedoch können sich so diese Dunenbereiche voller Wasser saugen, um Trinkwasser zu speichern. Die Federn von Flughühnern sind sehr dick und relativ weich ausgeprägt.

Die HS beider Geschlechter sind gleich gefärbt. Sie besitzen silbergraue Außenfahnen. Auf den äußeren HS greift die silbergraue Färbung in den Spitzenbereichen auch auf die Innenfahnen über, ansonsten besitzen sie von den Basisarealen ausstrahlend auf den Innenfahnen sandfarben-bräunliche, ausgedehnte Bereiche. Die inneren HS hingegen besitzen abgedunkelte Spitzenbereiche auf den Innenfahnen sowie einen beigebraunen Spitzen- und Außenfahnensaum - auf den innersten HS ist dieser Saum umlaufend auf Innen- und Außenfahne zu sehen. H10 ist deutlich und spießartig verlängert, was für ein leicht pfeifendes Fluggeräusch sorgt,
Die innersten AS besitzen ein nur recht klein ausgebildete, schwarzgraue Zentren, die sich im weiteren Verlauf der AS zur Flügelinnenkante immer weiter vergrößern und immer mehr von der Innenfahne abwandern in Richtung Außenfahne, bis sie schließlich nur noch auf der Außenfahne sichtbar sind. Die schwärzliche Färbung geht langsam in ein silbergrau über, die sich dann wiederum in Richtung Schirmfedern in eine schwarzgraue Bänderung umwandelt.
Die Steuerfedern sind bei beiden Geschlechtern und adulten Individuen bei sandfarben-rötlicher Grundfärbung und silbriger Außenfahne deutlich schwarzgrau gebändert - auf den inneren SF nimmt diese Bänderung die kompletten Federbereiche ein. Adulte Steppenflughühner besitzen auf den SF ein breites, deutlich sichtbares Terminalband (ausgenommen die mittleren beiden Schwanzspieße) - welches den Jungtieren fehlt.
Die OHD sind ähnlich den HS gefärbt, nur deutlich heller beige-rötlich; die OAD ähneln den AS; die OSD sind komplett beigeschwarzgrau gebändert, die USD hingegen besitzen ausgedehnte, weiße Spitzenbereiche.

Die Mauser der Handschwingen verläuft über sechs Monate, so dass die Flugfähigkeit der Tiere zu keiner Zeit beeinflusst wird.

feather number longest
primary 10 per wing 193.5 - 209.0mm n=4
P10 (100%)
secondary 17-20 per wing 89.5 - 96.0mm n=3
S12 (33%) S13 (67%)
retrix 16
109.0 - 211.0mm n=5
R1 (100%)
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juv.
specimens gallery

country allocations

Sandgrouse

characteristics

S. paradoxus erreicht eine Körperlänge von 27-32cm (ohne Schwanzfedern), eine Spannweite von 60–71cm und ein Gewicht von 200-300g. Damit ist das Steppenflughuhn in etwa so groß wie eine Ringeltaube (Columba palumba).
Zwischen Männchen und Weibchen existiert ein wenig ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus - Männchen besitzen deutlich längere Schwanzfedern und sind prachtvoller gefärbt, zudem sind sie etwas größer und schwerer - während Weibchen eher eine leichte Tarnfärbung besitzen.

Die Systematik der Flughühner war lange Zeit umstritten. So wurden sie von den Zoologen der Ordnung der Wat-, Hühner- oder Taubenvögel zugewiesen, da ihr Äußeres und einige Verhaltensweisen (Bodenbrüter, Nestflüchter, Schnabelform) an Hühnervögel wie etwa Rebhühner oder Steinhühner erinnern. Flugweise und einige anatomische Details wiederum scheint die Flughühner eher mit den Tauben zu verbinden, während andere Besonderheiten wie das Fehlen der Wachshaut, der Schädelbau oder die Anatomie des Verdauungstraktes eher an Watvögel erinnern.
In Anpassung an ihre Umgebung ist ihr Gefieder in Braun- und Grautönen gehalten, vorherrschend sand- und ockerfarben mit schwarzen Bändern und Tupfen - so können sich Flughühner in ihren sandigen, steinigen und trockenen Lebensräumen hervorragend tarnen. Die Beine sind befiedert, bei den Steppenhühnern auch die Zehen.

Das Tarn-Gefieder von S. paradoxus ist wunderbar an die sandigen und trockenen Lebensräume diesel Art angepasst. Die Körperform wirkt plump und recht klein. Die Flügelunterseiten sind deutlich hell, der untere Bauchbereich ist ebenfalls schwärzlich - der Oberbauch hingegen ist sandfarben-rötlich. Die mittleren Schwanzspieße beider Geschlechter und auch der Jungtiere sind deutlich verlängert - die Spieße des Männchens sind hierbei ca. 2 mal so lang wie die des Weibchens, bei Jungtieren sind sie hingegen nur relativ leicht verlängert.
Der kräftige, kurze und hühnerartige Schnabel ist bläulich bis grünlich grau gefärbt, die Augen sind schwarz und von einem grünlichgrauen, dünnen - aber deutlichen - Augenring umgeben. Die Beine und Füße sind gelblichgrau und bis an die Zehen befiedert.
Adulte Tiere besitzen ein leicht orange-sandfarbenes Gesichtsfeld, das die Kehle und die lateralen Halsregionen mit umfasst. Die "Mütze" des Männchens ist grau und reicht bis weit in den Nacken hinein, das Weibchen ist hier beigeschwarz diffus gebändert. Jungvögeln fehlt die auffällige Gesichtsfärbung, sie sind Ober- und Unterseits nahezu komplett bis zum Unterbauch hin beigeschwarz und fein gebändert. Weibchen besitzen ein deutliches, schwarzes Kehlband. Adelte Männchen im PK besitzen nahezu komplett sandfarben-orange gefärbte, unifarbene OFD - Weibchen haben hier schwarze Spitzenflecken eingestreut. Neben dem ausgedehnten, schwarzen Bauchfeld beider Geschlechter (bei Jungvögeln bräunlich) sind die restlichen Bauch-und Flankenregionen sowie die USD weiß und sandfarben gefärbt.

Der Flugruf ist bei beiden Geschlechtern gleich - ein "kwet" und "pro´r´r´r´r´r´r´r´r". In Scharen vereinigt rufen die Vögel häufig „körki“ oder „körkörki“.

habitat

Die Verbreitung der Flughühner umfasst die Trockengebiete der Äthiopischen, Paläarktischen und Orientalischen Region mit hohen Artenzahlen in der Kalahari, der Sahara, dem Mittleren Osten und der Thar-Wüste in Indien. Viele Arten sind jedoch keine Wüstenbewohner, wie z.B. das Gelbkehl-Flughuhn (P. guttularis), das Grasland in der Nähe von Flüssen und Sümpfen bevorzugt - oder das Tibetflughuhn (S. tibetanus), das im Hochgebirge ab einer Höhe von 4000m üNN lebt.
Aufgrund der trockenen Nahrung und Bodentemperaturen von 40 bis 73°C müssen Flughühner täglich trinken (DE JUANA 1997). Die meisten Arten fliegen hierzu morgens (teilweise auch abends) Wasserstellen an, an denen sich hunderte bis tausende Individuen einfinden können. Die Männchen kauern sich während der Brutzeit bis zum Bauch in die Wasserstellen und schwenken ihren Körper hin und her. Dabei saugt sich ihr Bauchgefieder mit Wasser voll. Damit fliegt das Männchen zum Nest zurück, die Jungen und das Weibchen trinken dann das Wasser aus dem Gefieder des Männchens. Flughühner sind schnelle und ausdauernde Flieger (SVENSSON et al. 2011), die über lange Zeit Dauergeschwindigkeiten von 60-70km/h aufrechterhalten können. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen (Leguminosen). Sie leben nomadisch, manche wechseln auch saisonal zwischen Brut- und Wintergebieten.
Flughühner leben monogam und brüten einzeln als Paar oder in losen Kolonien. Die Nester der Flughühner bestehen aus kleinen Mulden im Erdboden oder Sand (ähnlich vielen Limikolen / Watvögeln), die kaum ausgepolstert werden. Das Weibchen legt zwei- bis dreimal im Jahr etwa drei bis vier ockerfarbenem kryptisch gefleckte Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Nistplätze können sehr weit von Wasserstellen entfernt liegen, so dass der Druck von Nahrungskonkurrenten und Nesträubern verringert wird. Die Eier werden von beiden Elternteilen im Schnitt 20-25 Tage bebrütet - die Jungen sind Nestflüchter. Nach der Brut dauert es noch etwa einen Monat, bis die Jungen komplett flügge sind. Die Jungen verbleiben noch einige Zeit in der Nähe der Eltern, nachdem sie flügge geworden sind.
S. paradoxus bevorzugt trockene Steppen- und Halbwüstenlandschaften Asiens mit Buschland und dornigen Sträuchern. Es macht täglich lange Flüge um an das notwendige Trinkwasser zu gelangen. In der Nähe menschlicher Siedlungen sind die Vögel auch auf Agrarflächen anzutreffen. Wüstenähnliche Habitate ohne Wasser werden hingegen strikt gemieden. In Höhenlagen wie dem Ural sind Steppenhühner bis in Höhen von über 3.000 Metern anzutreffen.

Steppenflughühner sind dafür bekannt, dass sie eine Vorliebe für Hülsenfrüchte haben. Sie fressen aber auch Samen, Triebe und verschmähen auch kleine Gliederfüßer und andere kleine Wirbellose nicht. Es ist auch anzunehmen, dass sogar kleinere Echsen u.ä. (wie bei Hühnervögeln ebenso) mit verspeist werden, wenn diese sich erwischen lassen.

distribution

Das Steppenhuhn bewohnt sandige Halbwüsten Innerasiens. Es kommt etwa zwischen 40° N und 50° N von Kasachstan und Usbekistan östlich bis Nordost-China vor. Während der Wanderungen nach Europa erscheint es bevorzugt an Sandküsten und auf Stoppelfeldern. In Großbritannien und in Dänemark kam es dabei sogar zu Bruten, in Norddeutschland fanden Brutversuche im Invasionsjahr 1888 statt. Die letzten großen Invasionen nach Europa mit über 10.000 Vögeln ereigneten sich in den Jahren 1863, 1888 und abgeschwächt 1908. Seither erschien das Steppenhuhn nur noch vereinzelt in Europa. Grund ist vermutlich der Verlust der Brutgebiete im westlichen Mittelasien durch die Intensivierung der dortigen Landwirtschaft.

Es werden keine Subspecies unterschieden.

remarks

Die IUCN stuft S. paradoxus als "LC = Least Concern" ein - also als "Nicht gefährdet". Wie man jedoch an den nicht mehr stattfindenden Invasionen in Europa sehen kann, macht sich die Lebensraumzerstörung auch hier sehr schnell bemerkbar - ebenso die Bejagung.

conservation status

  • CITES
    not listed
  • Regulation (EG) Nr. 865/2006
    not listed
  • German Federal Nature Conservation Act §44
    protected