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Zedernseidenschwanz
Bombycilla cedrorum
Art der Bombycillidae

1. KJ
Der Zedernseidenschwanz ist der kleinste Vertreter aus der Gattung Bombycilla.

Männliche Zedernseidenschwänze besitzen eine tendenziell kräftiger gelb gefärbte Spitze der Steuerfedern. Die A3-7, manchmal auch weniger, besitzen eine wachsartige, rote Verlängerung des Federkiels. Diese ist auch bei Männchen stärker ausgeprägt als bei Weibchen. Bei sehr alten Männchen können sich auf den S auch rote Wachsplättchen bilden. Die Hand- und Armschwingen sind dunkelgrau gefärbt mit einer Aufhellung der Innenfahnen. Die Schwingen besitzen eine dunkle Spitze, welche sich proximal stärker ausprägt. Die Schwirmfedern decken den Flügel leicht sandfarben ab. Die Steuerfedern sind mittel- bis dunkelgrau und werden zur Spitze (caudal) dunkler. Die Spitze selbst ist weißlich- bis leuchtend gelb gefärbt.

Die Geschlechter des Zedernseidenschwanzes lassen sich anhand des Federkleides nicht sicher unterscheiden.

Feder Nummer längste
Handschwinge 10 pro Flügel 77.0 - 81.5mm n=8
H8 (75%) H9 (13%) H7 (13%)
Armschwinge 9 pro Flügel 57.0 - 60.0mm n=8
A1 (75%) A2 (25%)
Steuerfeder 12
56.5 - 66.0mm n=10
S4 (50%) S5 (20%) S6 (10%) S3 (20%)
Anmerkungen zu Vermessungsdaten

Anzahl der Individuen n

Für die Statistik der längsten Federmaße verwenden wir nur die Daten von Vögeln, bei denen die größten Federn vorliegen. Eine abgebrochene, fehlende oder im Wachstum befindliche Feder, welche potentiell die längste sein könnte disqualifiert das Individuum für die Vermessung. Ebenso werden keine Hybriden in die Statistik eingerechnet. Vögel verschiedenen Alters (z.b. junge und adulte Spechte), Geschlechts (z.b. männlicher und weiblicher Sperber) und Unterarten werden jedoch gleichermaßen im Diagramm genutzt und können so zu einem sehr großem Variationsbereich führen. Je größer die Anzahl an vermessenen Individuen ist, desto genauer ist die Angabe des Variationsbereichs. Sehr kleine Datensätze von einem oder nur ein paar Vögeln führen nur zu näherungsweisen Ergebnissen

Vermessungsmethode

Die Federn werden digital über den Scan vermessen. Dabei wird eine ventrale Krümmung der Federn für die Vermessung geradegezogen, eine kaudale Krümmung jedoch nicht! Vermessen wird vom Anfang der Spule bis zur größten Ausdehnung der Feder. Dies muss nicht immer zwingend der Kiel sein, sondern können (z.b. bei Ammern Armschwingen) auch die Federstrahlen sein. Besondere Ausprägungen wie z.b. die Wachsplättchen beim Seidenschwanz werden in der Vermessung ausgelassen.

Prozentangaben

Die Prozentangaben der einzelnen Federn wie z.b. H5 besagen wie groß der Anteil unter den Individuen ist, bei denen diese Feder die längste ihrer Art ist. Diese Angabe sollte immer in Verbindung mit der Gesamtanzahl der vermessenen Vögel betrachtet werden. Eine Angabe von 100% bei fünf Individuen ist keine Garantie dafür, dass diese Feder wirklich immer die längste ist.

ad.
juv.
Beleggalerie

Länderzuweisungen

Sperlingsvögel

Merkmale

Der Zedernseidenschwanz erreicht eine Länge von ca. 15-18cm bei einer Flügelspannweite von 28-32cm und einem Gewicht von 25-35g.

Der recht kurze, kräftige Schnabel ist dunkel gefärbt, die Beine ebenso. Auf dem Kopf besitzt der Zedernseidenschwanz - ebenso wie seine beiden Schwesternarten - eine rostbeige gefärbte Haube. Der Kopf, ein Teil des Rückens und der Brust-Bauch-Region besitzen ebenfalls diese rostbeige Grundfärbung, durchsetzt mit einem Steingrau-Ton (Rücken) oder Zitronengelb (Bauch/Flanken). Über dem Schnabel besitzt B. cedrorum eine schwarze Augenmaske, die Kehle ist ebenfalls schwarz gefärbt. Am Schnabel und am Haubenansatz besitzt der Zederneidenschwanz rostrote Farbanteile. In der Bauchregion geht das Rostbeige in ein Gelb über, während der Rücken ab der Flügelregion intensiver grau gefärbt ist. Der Bürzel ist steingrau bis weiß, während die Unterschwanzdecken weißgelb gefärbt sind. Die Steuerfedern sind grau mit einer schwarzen Subterminal- und einer breiten, gelben Endbinde. Die Flügel sind im Grund grau gefärbt, während die großen Oberhand- und Oberarmdeckfedern bräunlich sind. Die Handschwingen besitzen schwarzgraue Spitzenbereiche, die Armschwingen (Schirmfedern) unterdessen weiße Säume mit langen, rosa gefärbten Lackfahnen (Männchen).

Die häufigste Stimmenäußerung ist ein klingelndes "Sirrrrrrrr".

Habitat & Biologie

Die bevorzugten Bruthabitate stellen Randbereiche der (Nadel-)Waldzone und aufgelockerte Wälder dar. Wichtig sind hier sowohl an Beeren reiches Unterholz und (Fließ-)Gewässernähe.

Während der Brutzeit (März bis September) ernährt sich der Zedernseidenschwanz hauptsächlich von Insekten (zum großen Teil Fluginsekten). Je weiter sich das Jahr ab Juni neigt, umso höher werden die pflanzlichen Bestandteile in der Nahrung. Ob Obst wie Pflaumen, Birnen, Äpfel, Kirschen, Wilder Wein, zahllose Beerenarten - der Zedernseidenschwanz ist hinsichtlich der Nahrung sehr vielseitig und abwechslungsreich, selbst gegorenes Obst mit hohem Alkoholanteil wird über die große Leber schnell abgebaut. Aufgrund des teils doch hohen Alkoholanteils in den Früchten kann man u.U. bei günstiger Witterung betrunkene Zedernseidenschwänze auf dem Erdboden hocken sehen.
Im Herbst und Winter besteht die Nahrung aus Beeren (Eschen-, Wacholder-, Mistel-, Schneeball-, Liguster- und Weißdornbeeren), Äpfeln und Birnen.

Die brutzeit beginnt gegen Ende des Frühlings und endet im Spätsommer. Die Balz leitet das Männchen mit einer Art Hüpftanz ein. Ist das Weibchen interessiert, verpaaren sich die beiden. Normalerweise wird das Nest in 2-6m über dem Erdboden vom Weibchen alleine oder von beiden Partnern gemeinsam gebaut, seltener auch höher. Das Weibchen legt 5-6 Eier in das Nest und bebrütet diese 11 bis 13 Tage, während es vom Männchen mit Nahrung versorgt wird. Nach dem Schlupf der Jungen füttern beide Elterntiere 14-18 Tage lang die Jungvögel, danach verlassen sie flügge das Nest.

Immer wieder kommt es zu starken Wintereinflügen dieser Art in den Süden, wenn in den Brutgebieten besonders strenge Winter herrschen. Bei diesen Einflügen kann man dann große Trupps von Zedernseidenschwänzen in Parks, Gärten, Straßenalleen, Friedhöfen und anderswo beobachten.

Diese Art hält sich zu den Sommermonaten (März/April bis August/September) in den Brutgebieten auf, von Oktober bis März weichen die Seidenschwänze dann der pflanzlichen Nahrung folgend immer weiter nach Süden aus.

Verbreitung

Diese Art brütet im südlichen Kanada und den nördlichen USA. Im Herbst/Winter sieht man den Zedernseidenschwanz dann auch weiter südlich auf Farmen, in Gärten, Parks, auf Friedhöfen und in Straßenalleen - immer der pflanzlichen Nahrung folgend.

Bemerkungen

Federn dieser Art kann man in der Brutzeit (März / April bis August / September) in den Brutgebieten finden, im Herbst und Winter dann auch viel weiter südlich.

Die IUCN / BirdLife International stuft den Zedernseidenschwanz als "LC = Least Concern" (also als "Nicht Gefährdet") ein.

Schutzstatus

  • WA
    nicht gelistet
  • Verordnung (EG) Nr. 865/2006
    nicht gelistet
  • Bundesnaturschutzgesetz §44
    besonders geschützt